Der Sperling durchlebt hin und wieder ein paar depressive Phasen, kennt viele Ängste und muss hin und wieder in der Einsamkeit des Seins ausharren. Im Angriffsmodus greift das gefiederte Tier gerne zu derben Gitarren, plustert sich auf und spuckt immer wieder fiese Lines in die Luft. Wenn er zur Ruhe kommt, nimmt er auch mal ein Cello zur Hilfe. Auch wenn dieses Streichinstrument gar nicht in den Lebensraum zu passen scheint, so hat es das Apocalyptica geschafft, das Instrument so klingen zu lassen, als wäre es schon immer Metal gewesen.
Einzig der Gesang des Neukiefervogels ist nicht immer ganz gerade. Er kann schreien, zwitschert manchmal recht schnell, aber dies geschieht eher weniger in der Harmonie seiner Umgebung. Die Klänge wurden an vielen verschiedenen Habitaten gesammelt, daher klingt es mal mächtig und pompös, mal einsam und intim. Der Hinweis, dass nicht alles wohl ausproduziert wurde, nimmt man nicht war. So homogen wirken diese Aufnahmen. Die 45 Minuten des Gezeters und Zwitscherns gehen zwar nicht immer schnell vorüber, das liegt aber daran, dass die gelieferten Texte tiefer gehen, man versucht ist, alles zu interpretieren.
Release: 22.01.2021
Label: Uncle M
Label: Uncle M
Anspieltipps: Eintagsfliege, Schlaflied, Baumhaus
5,5/6 Punkten (Jeder Deutschlehrer und Ornithologe wäre begeistert)
Sperling - Zweifel (Quelle: Presskit von Uncle M) |
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