Heutzutage gibt es ja vieles, was durch das Wörtchen „Core“ irgendwie härter wird. Sei es der Metalcore, der dann
auf einmal von vorn bis hinten rotzt und tief blubbert oder der Rapcore, der dann doch irgendwann
Nu-Metal hieß und immer noch so genannt werden will. Core außerhalb der Musikwelt bezieht sich entweder auf... lassen wir das. Ein Schelm, wer hier zweideutig denkt.
Kann aber auch Core mit Folk? Wie soll man sich das vorstellen? Stimmt da einer seine Gitarre auch G# und ist so tiefer als der Bass oder missbraucht der Sänger seine Stimmbänder? Tja, in dem Falle der
Band aus Austin gilt eher das letztere, auch wenn hier nicht nur ein Sänger am Werke ist. Die Mitgliederzahl schwankt zwischen neun und zwölf, je nach dem, wann wer wie wo Zeit und Muße hat. Man kann ja auch nicht immer kreativ sein. Bestimmt werden die Texte durch Themen, die die modernen vereinigten Staaten von Amerika heute bewegen. Sei es das
Fracking, das Leben am unteren Ende der sozialen Kette oder
der Umgang mit Menschen, die Geheimnisse preisgeben, die eigentlich kein Normalbürger kennen sollte. Instrumental ist man recht flexibel und vielseitig unterwegs, man benutzt elektrische Gitarren, Orgeln, Posaunen, Pianos, Bässe und schafft damit eine Landschaft, die von Sturm aber auch bedrückender Hitze geprägt ist.
Kingdom Of Fear stellt alles bloß, beschönigt nichts und ist nicht voller Schnulzen, sowie manch anderer Folk-Musiker das heute drauf hat. Von wegen Liebe und so. Hier geht es um Öffnen der Augen, um das Hinsehen und Sich-Wundern, aber auch um das Kämpfen. Der Kopf der Gruppe, Jesse Moore, geht mit wehenden Fahnen voran und nimmt dich mit, wenn du dich traust. Eine Stunde geht der eine Song in den nächsten Über und mündet final am Meer, der Ursprung allen Lebens. Satte drei Minuten kann man sich dem Rauschen hingeben und nachdenken, was gerade passiert ist um dann noch einmal kurz von der Band wachgerüttelt zu werden.
Die Songs massieren bestens produziert die Trommelfelle, alles liegt am rechten Platz. Veröffentlicht wird dieses Musical, salopp geschrieben, am 10.04. auf
Grand Hotel Van Cleef. Wer sich nicht ganz entscheiden kann, ob er sich den Trip zwischen Folk, Blues, Country und dem Rock der 70er Jahre lohnen könnte, der kann sich das alles auf
Bandcamp anhören.
Anspieltipps:
Kingdom Of Fear,
Fracking Boomtown,
Goodbey To Fear
5/6 Punkten (alles so herzzerreißend hier)
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East Cameron Folkcore - Kingdom Of Fear
(Quelle: Bandcamp.com) |
Konzerttermine:
26.05.2015 - Garage - Saarbrücken
27.05.2015 - Forum - Bielefeld
28.05.2015 - Hafenklang - Hamburg
29.05.2015 - Speicher - Husum
30.05.2015 - Magnet - Berlin
01.06.2015 - Rosenkeller - Jena
02.06.2015 - Groovestation - Dresden
03.06.2015 - Werk 2 - Leipzig
04.06.2015 - E-Werk - Erlangen
05.06.2015 - B-72 - Wien (AUT)
07.06.2015 - Ampere - München
08.06.2015 - Conrad Sohm - Dornbirgn (AUT) [mit Frank Turner]
09.06.2015 - Weekender - Innsbruck (AUT) [mit Frank Turner]
10.06.2015 - Rockhouse - Salzburg (AUT) [mit Frank Turner]
16.06.2015 - Underground - Köln
17.06.2015 - Ex-Haus - Trier
18.06.2015 - Schlachthof - Wiesbaden
Festivaltermine:
23.05.2015 - Orange Blossom - Beverungen
22.05. - 24.05.2015 - Maifeld Derby - Mannheim
12.06. - 14.06.2015 - Pinkpop Festival - Landgraaf (NL)
12.06. - 15.06.2015 - Greenfield - Interlaken (CH)
19.06. - 21.06.2015 - Hurricane - Scheeßel
19.06. - 21.06.2015 - Southside - Neuhausen Ob Eck
19.06. - 21.06.2015 - Traumzeit Festival - Duisburg