Musikalisch fällt hier eigentlich alles aus dem Rahmen. Es gibt elektrische Gitarren, die klingen jedoch mit Absicht total schräg und nur einen Hauch verzerrt. Pop-Musik ist es aber auch nicht, was einem hier in die Ohren trällert, obwohl die Dame eine sehr angenehme Stimme hat. Man könnte für den Vergleich vielleicht Künstler wie My Brightest Diamond oder die Band mr. Gnome heranziehen. Denn es geht hier nicht gradlinig in eine Richtung, nein. Kaum meint man vielleicht irgendeine Genreschublade gefunden zu haben, wo die Dame vielleicht ihre Ruhe finden könnte, entspringt sie dieser, streckt ihre Zunge raus und fordert den Zuhörer zum Einfangen auf, zum Folgen. Sie führt einen in abgefahren surreale Welt, böser als die von Alice. Dennoch bleibt sie hörbar, ist nicht zu abgehoben oder gar dissonant. Das kann natürlich auch an ihrer langjährigen Musikerfahrung liegen und an der Produktionsstätte, die sich die Kanadierin dazu ausgesucht hat. Hierbei handelt es sich um Sonic Youths Studio Echo Canyon West, wo John Agnello (u.A. Dinosaur Jr.) die Regler bedient hatte, um die abgefahrene Atmosphäre angenehm einzufangen. Zum Nebenbeihören eignet sich das Album jedoch nicht, da es zu viele Details gibt, die es zu entdecken gibt, sei es irgendein kleine Radioschnippsel oder Instrumente, die man beim ersten durchhören vielleicht nicht wahrnimmt. Wer jedoch Perfektionismus und Berechenbarkeit erwartet, wird hier auf den 34 Minuten enttäuscht. Darum geht es auch nicht, das ist auch nicht Intention. Es wirkt fast wie eine willkürliche Ansammlung von Rhythmen und spontanen Ideen, die auf Platte gebannt wurden. Veröffentlicht wurde diese Reise am 03.06. auf My Favorite Chords,wobei Broken Silence den Vertrieb regelt.
Anspieltitpps: Passion, Loincloth, Caste Out
5,5/6 Punkten (Ich bin mit dem Hutmacher zum Tee verabredet.)
Kino Kimino - Bait Is For Sissies (Quelle: Fleetunion.com) |
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