Montag, 3. November 2014

2. Teil des Interviews mit den Emil Bulls vom 24.10.2014

Wer den ersten Teil des Interviews nicht kennt, sollte kurz hier klicken. Da geht es um die Bandgeschichte, falsche Wikipediaeinträge und Andy's Meinung über Nu-Metal.

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Die vielen verschiedenen Versionen von „Sacrifice To Venus“, die AFM-Records da angeboten hat, angefangen von einem simplen mp3-Album bis hin zur Super-Sonder-Edition mit Kopfhörern, wer hat das entworfen? Interessiert hat mich Sonderedition schon, nur war mir nicht bewusst, in welcher Qualität die Kopfhörer ausgeliefert werden.

Andy: Jamie benutzt die Kopfhörer regelmäßig und die halten noch. Das Ding ist, dass AFM  gemeint hat, dass die bei vielen Bands so ein Specialding machen, wie auch bei Danzig. Wir fanden die Idee gut und sind dann eben auf diese Kopfhörer gestoßen. Das diese Kopfhörer, bei einem Boxpreis von 40€, nicht die oberkrassen Teile sein können, also keine Beats oder der Gleichen, ist klar. Dennoch sind die Kopfhörer gut angekommen. Alle sind glücklich, die Dinger waren schnell vergriffen, was will man mehr? Wir brauchen jetzt keine Plastikfiguren von uns (lacht) wir sind halt keine Kinder. 



(V.l.n.r)Andy Bock, Christoph von Freydorf, James Richardson, Stephan Karl
(Quelle: Promopackage von AFM-Records)

Habt ihr so etwas wie ein Traumlineup, also Bands mit denen ihr unbedingt auf Tour gehen möchtet?

Andy: Auf jeden Fall, aber das ist bei jedem von uns unterschiedlich. Wenn es nach persönlichen Belangen geht, dann würde ich auf jeden Fall mit Mötley Crüe auf Tour gehen, ganz klar. Erstens stehe ich auf Hairspray-Metal, schon immer. Zweitens haben die Typen mehr Party in zwei Shows, als eine Band in fünf Jahren hat.
Im Grunde würde man uns sagen, dass wir mit In Flames relativ gut fahren würden, da die auch von der Herangehensweise der Mucke ähnlich sind. Relativ Fett unten rum, mit Melodien. Da haben wir das Gefühl, dass wir sehr viele In-Flames-Fans auf unsere Seite ziehen würden.

Also wäre das keine Tour mit den Größen des Nu-Metal, wie Korn oder die Deftones, obwohl die da schon ewig kein Nu-Metal mehr sind.

Andy: Soundtechnisch haben wir mir Korn nicht mehr viel gemein.

Final laufen die ihrem Sound aber auch nur noch hinter her.

Andy: Ja, machen die aber auch gut. Ich respektiere das, was die machen, aber nach der Take A Look In The Mirror ist für mich der Laden gelaufen. Es ist halt auch nicht leicht für so eine Band, konstant auf so einem Level irgendwie ihren Stil durchzuziehen.

Aber ihr habt euch auch weiterentwickelt. Wenn man von Angel zur Venus geht, da gibt es eine große Bandbreite an Musik und Stilen dazwischen.

Andy:
Wir können das leichter als Korn.

James: Ja, da bin ich der selben Meinung. Wir haben unsere Musik von Anfang an etwas breit gefächerter aufgestellt. Korn standen halt für eine bestimmte Sache, aber das über 500 Alben durchzuziehen ist einfach mal verdammt schwierig (lacht).

Bei AC/DC muss ich aber auch immer erst raten, welche Song da gerade läuft, weil die alle gleich klingen
.

James: Findest du nicht, dass AC/DC ein anderer Ball sind?

Andy: Die Leute wären auf einmal enttäuscht, wenn AC/DC keinen 4/4-Takt mehr hätten. Motörhead machen ja auch nichts anderes.

Der Kafka bei MTV hatte damals erzählt, als die Foo's zum ersten mal ihr Akustikding durchgezogen hatten, da hat eine wohl unbekannte Band angerufen und gemeint, dass sie das nicht bringen könnten. Final waren's dann Korn, die schlussendlich ihr Akustikset bei MTV hatten.

James: Ich fand das schrecklich, du nicht? Für mich hatte das nichts mehr damit zu tun, warum ich Korn gehört habe und ich war einer der größten Kornfans.

Andy: Und dann kommt auch noch die Olle um die Ecke und singt nen Song ey...

James:  Schrecklich, das war echt nicht mehr das Ding. Wie heißt diese Musikrichtung.... dieses?

Dubstep?

James:
Genau, die Dubstepgeschichte, die fand ich gut. Das hat zu Korn gepasst, auch wenn ich die Platte nicht total abfeiere. Aber es hat total gut gepasst, besser als so ein Akustikset. Bei uns hat es besser funktioniert, finde ich.

Emil Bulls auf Dubstep, würde das gehen?


Andy und James:
Neee

James: Überhaupt nicht, das ist auch gar nicht so angelegt.

Andy: Korn waren auch die ersten, die die 7-Saiter weltweit breitgetreten haben und auch die ganzen Whamy-Sounds hatten. Auch die Experimente, die die gemacht haben, da hat es überall gequietscht und so weiter. Deswegen war es auch kein so unlogischer Schritt, hin zum Dubstep.

Ein paar Offtopic-Fragen, da ihr wohl auch irgendwann essen wollt. Katze oder Hund?

Andy: Hund.

James: Hund.

Warum?

Andy:
Zum ersten sind sie lustiger, dann sind sie personenbezogener... das ist halt mehr so ein Kumpel.

James: Katzen sind halt einfach dumm. Katzen sind dümmer als Hunde.

Andy: Sozial inkompetenter, sagen wir es mal so.

James: Ich hatte wirklich von klein auf zwei Katzen, beides Schwestern. Ich bin nun mal einfach Katzenfan, aber ein Hund ist halt viel einfacher zu handhaben.

Seid ihr Kaffee- oder Teetrinker?

Andy:
Ich? Weder noch. Wenn ich mich für ein Heißgetränk entscheiden müsste, dann wäre es Kaba mit...

James: ... Cola. (lacht)

Andy: Ja, Spezi ist mein Lieblingsgetränk und Paulaner-Spezi.

James:
Tee, ganz klar Tee. Am liebsten Paulaner-Tee oder Paulaner Hopfentee. (lacht)

Singt ihr unter der Dusche?

Andy: Ich höre Mucke unter Dusche, aber ich singe nicht dazu.

James:
Doch, ich singe unter der Dusche, am liebsten Pearl Jam's Ten.

Andy: Die ganze Platte?

James: Die ganze...

Andy: Beim fünften Song seift er sich ein und ist bis zum zehnten Titel fertig.

Wenn es die Emil Bulls nicht gäbe, was würdet ihr heute machen?


Andy: Mit viel Glück hätte ich mein Lehramtsstudium durchgezogen, dann hätte ich wahrscheinlich eine total geile Hobby-Band und einen Beruf, den ich nicht mag. (lacht)
James:
Ich wäre auch so ein armer Schlucker, denn ich wäre dann Sozialpädagoge geworden. Ob als Streetworker oder sonst irgend was, weiß ich nicht, aber ich hätte halt mit Kindern gearbeitet.

Na dann, mach ich das Ding hier mal aus. 


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So, nun habt ihr, liebe Leserschaft, die letzten Zeilen dieses Interviews gelesen. Für meinen Teil muss ich sagen, dass dieses Interview irgendwie anders war, dass ich gefühlt näher dran war an den Beiden, als bei manch anderem Interview. Die Unterhaltungen, die vor und nach dem Interview liefen, hätte ich liebend gerne aufgezeichnet, nur wären hier dann mehr als drei Teile herausgekommen. Und der C-Club scheint ein echt gutes Karma für mich zu haben.  


Mein kleines Blog bei den Emil Bulls (sorry for bad quality)

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