Denn auf diesem Album werden nicht nur einfach zwei Genres vermischt, zumal der Blues nun gar nicht mit dem modernen Metal oder gar Rock harmonieren zu scheint, sondern es wird alles aufgebrochen, was es in den letzten paar Jahrzehnten in der Musik zu Rang und Namen gebracht hat.
Da hat man Grunge, den bereits angesprochenen Blues, man findet Metalcore-Anleihen hier und da, mit dem Computer generierte Drumspuren und Samples, die echt unheimlich wirken können. Man hat sich kreativ scheinbar wirklich nicht einschränken lassen und das auf diesem Album gebannt, was einem in den Sinn kam. Das ist vielleicht auch der Vorteil, wenn man im Heimstudio des dazugekommenen Gitarristen aufnehmen kann: man kann vieles ausprobieren und sich ausleben und Sounds ausprobieren und vermischen. Vielleicht merkt man dann erst, wie weit man einige Genres noch ausarbeiten kann, wie weit man mit dem Bass gehen kann und wozu die eigene Stimme fähig ist. Denn es wird nicht nur gesungen, auf einigen Tracks werden die Stimmbänder des Sängers ordentlich überstrapaziert.
Thematisch bewegen wir uns hier in ganz dunklen Gefilden. Hier wird einem Brühwarm erzählt (ersungen?), was passiert, wenn man auf einmal in das Erwachsenenleben gerät, wie sich Ansichten und Prioritäten verschieben können. Das können mitunter richtig schlimme Erfahrungen sein, der ein oder andere wird diese Sachen sicher bereits erlebt haben. Da geht es mal um die eigene Gesundheit, mal um die finanzielle Unsicherheit (in den USA geht gerne beides einher) oder auch um das soziale Klima.
Nach nicht mal einer halben Stunde ist man durch DIAWB durch, dabei kommt nirgends Langeweile auf. Die Produktion ist gelungen und unterstreicht das Vorhaben der Musiker, sehr viele Stile und Einflüsse zu verbinden. Zwischen Kuscheln, Verzweifeln und Ausrasten ist alles dabei, was das Herz des bekennenden Musikfan begehrt. Erscheinen wird der Langspieler am 13.09. auf Pure Noise Records und kann ab Release auf Bandcamp gestreamt werden.
Anspieltipps: Part Of It, Carry, Leather Daddy, Mirrors
5,5/6 Punkten (Wuchtig die Bluesgitarre in den Verstärker schmeißen und gucken was passiert.)
Microwave - Death Is A Warm Blanket (Quelle: Presskit von Kinda Agency) |
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