In was für komischen Zeiten wir gerade leben. Wir haben alle Angst vor einem Virus, Plattenveröffentlichungen werden verschoben, genauso wie Konzerte und Festivals. Kleine Clubs bekommen finanzielle Probleme, Bands veranstalten ihre Konzerte teilweise im Internet. Oder sollte ich schreiben, Neuland? Gerade jetzt zeigt sich auch, dass nicht nur Digitalisierung in Deutschland weit hinter den Erwartungen ist, aber auch die Wirtschaft scheint auf solche Szenarien nicht vorbereitet zu sein. Das merkt man vor allem daran, dass jetzt alle, auch international, nach finanziellen Hilfen schreien. Vom Gesundheitswesen ganz zu schweigen, aber da gebe ich keinem Krankenhaus, Pfleger oder Leiter die Schuld. Es ist scheinbar alles auf Kante genäht und sobald etwas schlimmes passiert, hat man keine Rücklagen dafür. Aber was meckere ich hier.
Vor etwas mehr als acht Jahren
fing ich an, über Musik zu schreiben. Zuerst ging es kostenlos zu, schnell war ein Fanzine am Start und heute schreibe ich über Alben, die auf ganz großen Labels laufen, siehe
Underneath von Code Orange auf Roadrunner Records oder
The Truth Of Sacrifice von Heaven Shall Burn auf Century Media. Das sind natürlich Glücksfälle für mich, was aber nicht bedeutet, dass ich die kleinen Releases nicht mehr feiere. Nachwie vor gibt es hier fast alles zwischen derbsten Metal und ruhigem Folk, siehe das aktuelle Album
Folkesange von Myrkur. Dabei komme ich nicht immer dazu, mich ausreichend jedem guten Album zuzuwenden, was mir im Herzen schmerzt, sich aber aktuell nicht ändern wird. Ich wurde auch schon gefragt, warum ich nicht Reviews über die Alben der "ganz großen Stars" schreibe, ihr wisst schon, das was man jeden Tag im Radio empfangen kann. Ich würde ja damit mehr Klicks generieren und dann vielleicht auch damit irgendwann Geld verdienen können.
Mein Blog ist in der Musiklandschaft nur einer von vielen. Wer weiß, wann ich hätte damit am Start sein müssen, um damit meine glutenfreien Brötchen kaufen zu können? Dann mag ich die aktuelle Radiomusik nach wie vor nicht, obwohl mir
87.9 StarFM auf der Rückfahrt von Rovaniemi nach Cottbus durchaus gefallen hat, auch wenn wir den Sender nur in und südlich von Berlin (bis etwa Lübben) empfangen konnten. Auf Arbeit, wenn ich mal die Musik bestimmen darf, läuft der Sender auch und es gibt keine oder kaum Beschwerden, weil es ja Lärm und keine Musik sei. Daheim kann ich den Sender leider nicht übers Kabelnetz hören, sondern nur übers Internet, weil der Kabelanbieter, warum auch immer,
SunshineLIVE auf die Frequenz gelegt hat. Ich habe fast im Strahl gebrochen, da die Musik hier, zumindest im Kabel, der selbe, mit Verlaub geschrieben, Rotz ist, wie der Rest im UKW. Vielleicht muss ich einen eigenen Rock/Metal/Folk/Indie-Pop-Sender aufmachen, damit man wirklich Vielfalt schafft.
Wir ihr oben lesen konntet, war ich in Skandinavien und das nicht nur einmal. Im Sommer waren meine Freundin und ich in ihrem Kombi zwei Wochen unterwegs und haben es bis auf die Lofoten geschafft. Im Herbst waren wir dann, der Polarlichter wegen, in Rovaniemi, aber auch wegen des Weihnachtsmannes und der Rentiere und Huskies. Und bevor ihr fragt: ja, man kann auch im skandinavischen Spätherbst im Auto übernachten und überlebt dies ohne Erkältung. Finnland ist musikalisch interessant, da die Finnen mit
Suomirock einen Musiksender der Rockmusik auf Suomi spielt. Es klingt auch schräg, wir haben diese Eigentümlichkeit aber genossen. Es sind auch wirklich interessante Titel dabei, wie Kotieollisuus'
Tämän Taivaan alla, Apalanta's
Lokin päällä lokki (die klingen hart nach Linkin Park) oder Sara's
Yhtenä Iltana.
Ich bin auch weiterhin im Ensemble von
Rabota Karoshi und kann dort meinem inneren Unsinn freien Lauf lassen. Hier organisiere ich ab und an die Proben und habe bereits einen Pressetext verfassen dürfen, auch wenn dieser jetzt hinfällig ist, da die Show im April stattfinden sollte.
Zukünftig wird es hier weiterhin in ungleichmäßigen Zeitabständen Einträge geben, ihr wisst ja: Arbeit, Verpflichtungen und andere Hobbies, wie der andere
Blog, laufen auch weiter. Ich werde auch weiterhin nach kostenloser Musik suchen, ich werde aber auch versuchen, an die ganz großen Alben zu kommen, vor Release. Aber nicht so, wie manche denken werden, ich rede von den Deftones und Co.. Manchmal hat man ja Glück.
Natürlich gehört der Dank immer noch denjenigen, die mir weiterhin Alben schicken, darunter
Fleet Union,
Kinda Agency,
Add On Music,
Gunner Records,
Check Your Head und
All Noir. Ich freue mich über jede Mail, über jede Einladung zu einem Interview oder Konzert, auch wenn das dann mal ein Donnerstag oder gar Freitag ist. Also, auf in ein neues Blogjahr voller neuer und alter Gesichter, ob nun neben oder mitten im Strom.