Montag, 22. März 2021

Bloggeburtstag Nummer 9

Neun Jahre ist es also her, als ich hier anfing Musik online zu rezensieren und kostenlose Musik bereit zu stellen. Das erscheint, vor allem seit letztem Jahr, eine unvorstellbar lange Zeit zu sein, aber irgendwie ist sie doch vorüber gegangen. Vor kurzem wurde ich gebeten, ein Video zu schneiden. Da ich natürlich kein Fan der üblichen Radiomusik bin, habe ich meinen Blog durchforstet und bin auf alte Perlen gestoßen, die ich schon fast vergessen hatte. Nach neun Jahren darf das sicher mal passieren, denke ich mal. Obwohl ich mich 2006 noch damit gebrüstet habe, 95 Prozent meiner Musik zu kennen, damals gab es auf dem iPod Classic noch ein Ratespiel dazu. 

Ihr versteht vielleicht, in welcher misslichen Lage ich mich befinde. Obwohl sich der Spaziergang durch die Jahre 2012 und 2013 echt spannend anfühlte. Es kam dieses "Weißt-du-noch"-Gefühl auf. Man erinnerte sich an Orte, an denen man war, Bands die man gesehen und interviewt hatte. Natürlich sah ich auch die Ideen von damals. Ich kann mich natürlich glücklich schätzen, mittlerweile sehr gut mit Musik versorgt zu werden. Dennoch entdecke ich hin und wieder selbst noch neues und kaufe auch immer noch Alben. So auch Aventine der Künstlerin Agnes Obel. Dabei wollte ich eigentlich nur das Kind mit entspannter Musik beschallen und Youtube lief einfach weiter. Ich lag bereits auf dem Bett und lauschte. Ich war fasziniert von der Tiefe der Klänge und der drückenden Stimmung die ihre Musik erzeugte. Die Videos überzeugten mich, mir das Album zu bestellen. Ich hörte es mehrfach im Auto meiner Freundin, auf dem Smartphone und hier am Rechner. Das es hier nie auf dem Blog erschienen ist, tut mir leid (ich habe es ja nun indirekt nachgeholt), manchmal reicht die Zeit halt eben nicht. Ich freue mich, dass ich einen neuen Langspieler erworben hab, auch wenn er über Onkel Amazon geliefert wurde. 

Aktuell gibt es hier, dank Hold Tight PR und Kinda Agency, relativ viel harte Musik. So spülte dann Youtube auch Spiritbox aus Vancouver Island auf meinen Bildschirm und in meine Ohren. Wer sich Holly Roller geben mag, dem sei gesagt, dass das hier nichts für schwache Nerven ist. Dabei erinnerte ich mich wage, dass mir die Band schon mal zwischen die Lauscher gekommen ist. Und das ist nicht mal das härteste, was mir so vor die Füße fällt. Erst letztens bekam ich Pupil Slicers Wounds Upon My Skin als Werbung vor einem Track gespielt. Das erste Mal, dass mir Werbung auf YT getaugt hat. Und die Leute von Hold Tight PR zeigten mir dann noch [•REC] von To The Grave, wobei ich hoffe, dass die Platte rechtzeitig zum Review kommen wird. Wer sich an Frontierer erinnert, die hatten wir hier mal, der kann sich vorstellen, was für ein Gewitter das sein wird. Ihr merkt also, es passiert mir (zum Glück) immer noch, dass ich neue, ansprechende Musik finde.  

Und dann kam es doch dazu, dass ich dieses Musikjahr ein Album rezensiert habe, welches nicht wirklich gut weg kam. Weil es als CD kam, lief es halt länger im Auto. Man konnte sich eine Meinung bilden, hörte die handwerklichen Schwächen heraus, zog Vergleiche um zu merken, dass es nichts Rundes wurde. Meine Devise ist ja eigentlich, dass ich mir sowas erst gar nicht in den Blog stelle, zumal mir die Zeit immer noch zu schade ist. Es ist wie es ist, die Band hat ihre Rezension bekommen und die PR-Agentur war mir dafür auch nicht böse. Man merkte an, dass ich mich damit ausgiebig auseinandergesetzte habe. 

Es gab auch dieses Jahr wieder neue Labels und PR Agenturen, u.A. Rookie Records und Season Of Mist. Ich möchte mich natürlich auch bei den anderen "alten Hasen" bedanken, die mich seit Jahren mit neuer Musik versorgen. Mir ist bewusst, dass euch das Arbeit bereitet, leider kann und werde ich nicht alle Alben rezensieren können, die mir geschickt/angeboten werden. Es gibt auch Künstler, die schon direkt mit mir Kontakt aufgenommen haben. Auch denen sei gesagt/geschrieben, dass ich leider nicht immer direkt Zeit habe, eure Musik zu hören. Das tut mir natürlich auch leid. 

Das Musikjahr hier Neben dem Strom ist vorüber. Ein Jahr ohne Konzerte, ihr wisst warum. Das ist natürlich schade, da man nicht direkt mit den Musikern in Kontakt treten kann und nicht spüren kann, was die Musik mit einem anrichtet. Den Künstlern und der Maschinerie dahinter geht natürlich auch Geld flöten, dennoch sind 2020 viele Alben entstanden, weil man eben Zeit gefunden hat und die moderne Technik es möglich macht, dass man sich große Datenmengen zuschicken oder auch mal im Stream miteinander musizieren kann. 

Im Februar 2020 hatte ich mir ein MacBook Air 2018 zugelegt, da es bei Cyberport mit 256GB im Angebot war und ich davor schon mehr als 2 Jahre auf die mobilen Geräte von Apple geschaut hatte. Die  Erfahrungen, die ich vor ein paar Jahren an einem iMac machte, vor allem wegen des Workflows und der Tastatur, überzeugt hat. Und was soll ich sagen: bis auf die Zicken mit den Dongles, kann ich mich nicht beschweren. Hin und wieder schneide ich damit sogar Videos. Die Tastatur hat mich auch nicht hängen lassen, auch wenn die Geräte aus der Zeit dafür bekannt sind. Das Tippgefühl ist ein anderes, es wirkt aber hochwertiger als jede Tastatur, die man für PCs bekommt. Manch einer mag es dekadent finden, ich hingegen habe es bisher nicht bereut, auch wenn der Anschaffungspreis schon noch etwas happig war. Es gab natürlich auch eine Lernkurve, aber vieles erscheint unter MacOS logischer als unter Microsofts Windows oder irgendeiner Linux-Distribution. Man nehme nur die Tastenkürzel für das ø

Nächstes Jahr um die Zeit ist der Blog dann eine Dekade alt. Wer weiß, was in dieser Zeit passieren kann und wird. Vielleicht habe ich irgendwann mehr Zeit dafür. Es gibt immer noch Monate, wo hier viel passiert, aber auch Zeiten, wo hier tote Hose ist. Man ist halt kein Student mehr und für mehr als nur die eigene Nase verantwortlich. In diesem Sinne: Haltet durch, lasst euch nicht unterkriegen, auch wenn es aktuell wieder den Anschein macht, als dass eine Minderheit es schafft, dass wir uns alle wieder einsperren und mit mehr Einschränkungen leben müssen. 

Drei im Bild, nur zwei sind zu sehen.
(Quelle: eigenes Bildmaterial)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Glückwünsch!