Freitag, 8. Oktober 2021

Vök - Feeding On A Tragedy (Nettwerk Music Group)

Die Wege, die man auf In The Dark (das hatten wir hier mal), waren nach dem Vorgänger abzusehen. Nun kam Covid dazwischen und vieles lief und läuft andes. Auf der EP Feeding On A Tragedy geht die Band einen Schritt zurück, oder sogar zwei. Man hat aus unerfindlichen Gründen seinen eigenen Sound wiedergefunden, seine eigene Würze wiederentdeckt. So scheint es. Das Intro zu Running Wild klingt zwar eher nach Western, kommt man aber bei Skin an, so winken hier Circles und Tension ordentlich mit den Zaunpfählen. Nur sprachlich hält man sich im leicht verständlichen Englisch auf, laut Margrét Rán würden die Texte auf Isländisch eher kitschig wirken, so schrieb sie mir es mal auf Instagram, als ich sie darauf ansprach, dass die aktuellen Lieder ja alle auf Englisch seien. 

Durch diesen leichteren Zugang versteht man, worum es denn nun geht. Dabei gibt es eine Situation, die sich massiv auf das Leben der Künstlerin ausgewirkt hat. No Coffee at the Funeral handelt davon, dass man die Beerdigung des Großvaters nicht traditionell feiern konnte und es am Ende dank Covid keine Speisen und Getränke gab. Thematiken wie die eigene Identität und Persönlichkeit werden behandelt. 

Auch wenn man hier nur vier Titel auf die Ohren bekommt, so ist das gesamte Werk in sich stimmig und kurzweilig. Die Weiten Islands werden wieder hörbarer, im Vergleich zu den Vorgängern. Die Synthies sind kühl und kuscheln mit den analogen Instrumenten. Zusammen mit Margréts Gesang wird man richtig eingelullt und möchte eigentlich nichts anderes, als diese EP in Loop laufen lassen, langweilig wird es auf jeden Fall nicht.

Release: 08.10.2021
Label: Nettwerk Music Group

Anspieltipps: Skin (wegen des "klassischen" Vök-Sounds, Running Wild 
Eigentlich solltet ihr euch die ganze EP am Stück geben. 

6/6 Punkten (Vikrelega gott verk.)


Vök - Feeding On A Tragedy
(Quelle: Presskit von Nettwerk)

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