Was würde passieren, wenn die Geschichtslehrerin oder der Geschichtslehrer sich auf einmal mit einer E-Gitarre vor seine Klasse stellen und das Unterrichtsmaterial im gutturalen Gesang wiedergeben würde? Einige Schüler würden den Lehrer vielleicht verurteilen, die Fraktion, die eh immer in Schwarz zur Schule kommt, würde sich eher freuen. Wie dem auch sei, der Geschichtsunterricht wäre um einiges interessanter. Jeder der das hier liest, wird nun eher nicken und kurz an seinen Geschichtslehrer und seinen Unterricht zurückdenken.
Ex Deo aus Kanada würden so sicher die besten Geschichtslehrer sein, die man je gesehen hat, wenn es denn zumindest um die
Punischen Kriege ginge. So nebenbei könnten sie sicher auch den Musikunterricht abdecken. Das Sextett (nicht lachen, das schreibt man wirklich mit Sex) ist aus den Resten von
Kataklysm entstanden und spielt seit jeher Death-Metal beziehungsweise
Pagan Metal, nur das es hier eben nicht, wie bereits weiter oben erwähnt, um keltische Sagen und Götter geht. Dabei legt man hier ein ordentliches Tempo an den Tag, ist ja auch Death-Metal, aber nicht in purer Form. Wer sich das Album gibt, wird orchestral begrüßt. Richtig gelesen, Instrumente aus der Klassik halten hier Einzug und vermitteln ein ganz eigenes Flair. Als hätte man den Soundtrack von Der Herr Ringe oder von einem Computerspiel mit antikem Hintergrund genommen und diesem mit elektrischen Gitarren und gutturalem Gesang noch mehr Energie verliehen. So kann man es sich in etwa vorstellen, was die Trommelfelle da (vielleicht etwas zu laut) massiert, denn diese Mischung passt zusammen wie Arsch auf Eimer. Textlich werden hier die Punischen Kriege auseinander genommen und wiedergegeben, wodurch der Lerneffekt entsteht und solche epischen Titel wie
The Rise Of Hannibal, was hier die Geschichte einführt, oder
The Roman (Vorsicht: hier gibt es entblößte sekundäre Geschlechtsmerkmale zu sehen), wobei dieser Titel das Album abschließt.
Produktionstechnisch ist man hier ganz vorne, die klassische Musik wird bestens zwischen den Lärm der E-Gitarren und den bollernden Bass gelegt, wobei die Klassik im Skit "Suavetaurilia (Intermezzo)" auch mal eben alleine da steht. Leider dauert dieser harte Ritt nur etwas mehr als 38 Minuten, weiß aber durch seine Energie bestens zu tragen, mit jedem Durchlauf wird das Album besser.
The Immortal Wars wird am 24.02. auf
Napalm Records erscheinen.
Anspieltipps (das ist hier nicht leicht): Crossing The Alps, Cato Major: Cathargo delena est!, The Spoil Of War
6 von 6 epischen Punkten (Und alle Schüler headbangen im Geschichtsunterricht)
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Ex Deo - The Immortal Wars
(Quelle: Presskit von Napalm Records) |