Hier tropft nicht einfach nur abgefahrener Garage-Rock aus der Platte, auch wenn man sich wünscht, dass es hier etwas mehr davon gäbe und vielleicht auch einen hauch dreckiger. Man kann aber auch 80er Jahre Musik, richtig schön mit Saxophon und fast künstlich klingendem Schlagzeug finden. Auch Folk kann man sich auf seine Fahnen schreiben, denn mit Titel wie The Haunting und Travel Bug kann man sich ordentlich verträumt mit einer Tasse Tee auf die herbstliche Veranda setzen und den letzten Sommer Revue passieren lassen. Im Grunde ist das alles auf dem Mist der Sängerin/Songwriterin/Gitarristin Lea Wellbaum gewachsen. Trotz dem man hier so viele Stilrichtungen über die Membrane hüpfen lässt, kann man nicht behaupten, dass man kein Können hat. Das kann faszinieren, kann aber auch, weil man so viel auf einmal bekommt, nerven. Ein Hörer mag mehr Dreck in den Titeln, ein anderer will mehr Synthies, wie in den 80ern. Ein anderer mag dann den Folk vielleicht doch mehr und raunt furibund, wenn es dann doch zu elektrisch wird. Man kann hier bekannte Genrevertreter anbringen, wie The Pack A.D., Shakey Graves oder Hole.
Das Trio tobt sich auf ihrem 44 minütigen Werk ordentlich aus und hinterlässt Verlangen, zu verschiedenen Stellen zurückzukehren, weil einem das eine Stück oder der eine Stil gefällt. So bedient man natürlich viele. Produktionstechnisch ist hier alles in Ordnung, auch wenn der Gesang ab und an mal kurz hinter den Instrumenten verschwindet. Das Album gibt es seit dem 14.09. und wurde auf Dangerbird Records veröffentlicht. wer interessiert ist, kann das ganze Ding auch auf Bandcamp vollständig streamen und dort seine Lieblinge finden.
Anspieltipps: Planetarium, Travel Bug, Birthday Cake
5/6 Punkten (Herr Ober, da ist kein Haar in der Suppe.)
Slothrust - The Pact (Quelle: Presskit von Fleet Union) |
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