Auch wenn es, laut Aussage des Sängers Jeffrey Blum, hier etwas weniger nihilistisch zuginge, als auf den vorherigen Werken. Dieser musste sich ein paar Wochen vor den Aufnahmen aus seinem normalen Alltag und Umfeld ausklinken, um überhaupt texten zu können. Bis zur Mitte des Langspielers geht es strikt nach vorne, wer nicht mitkommt, hat Pech, wird bei Pez. Denn hier kann jeder noch einmal kurz durchatmen, weil es hier etwas doomiger, schleppender vorangeht. Auch wenn es anders klingt, stört dies nicht im Gesamtkonzept, da man am Ende mit Intertwine nochmals den Anker wirft und rekapituliert, was auf den vorherigen acht Titeln passiert ist. Stimmlich ist Blum eigentlich immer am Anschlag, auch auf den schlurfigen Titeln. Auf Dauer kann das aber stören, wenn man keine starken nerven hat oder nicht wirklich etwas mit dreckigem Hardcore oder Sludge anfangen kann.
Und ja, ihr habt richtig gelesen, es gibt leider nur acht Titel, dadurch wird das Album auf knackige 25 Minuten gestutzt. Dennoch kann man sich auf ganzer Strecke über eine anständige Produktion freuen, denn alle Musiker sind aufgestellt, wie es sich gehört, sogar der Bass ist an einigen Stellen leicht verzerrt, was im Gesamtkonzept kaum auffällt, dem Klangraum aber dennoch die nötige Würze bringt. Am 26.10. wird das Album veröffentlicht, in Europa geschieht dies auf I.Corrupt.Reccords. Am diesem Tag wird das Album auch komplett auf Bandcamp gestreamt werden können.
Anspieltipps: Tell Me Off, Profit Of God, Live And Die In The City
4,5/6 Punkten (Viel Schall und viel Rauch, im positiven Sinne.)
Drip Fed - Drip Fed (Quelle: Presskit von Fleet Union) |