JD McPherson's Album „Sings & Singifiers" ist eines der Alben, welche man dieser Tage selten zu hören bekommt. Das könnte auch am Musikstil liegen, welcher sich hier auf dem Album die Noten heiß läuft.
Man nehme ein wenig Elvis, ein wenig Buddy Holly, ein wenig Psychobilly und schon hat man in etwa die Mischung heraus, für welche J.D. McPhersons Album steht. Man kombiniert diese Einflüsse so gekonnt, das nichts aufgezwungen erscheint und man bei den ersten Tönen bereits mit den Füßen mitwippen muss. In Zeiten von Adele, die einen an Nancy Sinatra erinnert, oder The XX, die mit ihrer Melancholie doch auch an die 80er erinnern wollen, ist J.D. McPherson in relativ guter Gesellschaft. Das Album ist mit 12 Titeln nach nicht mal 40min vorbei, was einen aber nicht davon abhält, den Repeatknopf zu drücken, um sich nochmals in die Zeiten von Hod Rods und Petticoats versetzen zu lassen, auch wenn das heute einige etwas komisch empfänden.
Aber auch hier gibt es ein paar Schattenseiten, denn mit der Ballade „A Gentle Awakening“, welches neben „North Side Gal“ sogar ein Video beschert bekommen hat, werde ich nicht so sehr warm, weil es einen kleinen Bruch im Album vollführt, den es nicht braucht. Es ist zwar eine gute Idee, moderne Rhythmen mit den klassischen Instrumenten und Sounds der Rockabilly-Ära zu verbinden, doch passt es nicht ganz in das Gesamtkonzept von schnellen Autos, schnellen Rhythmen und Texten über Frauen („Scandalous“) mit Tattoos, die auffallen. Aber da das hier das Erstlingswerk ist, kann man diesen Schnitzer verzeihen.
Meine Anspieltipps:
„North Side Gal“:
Gleich der erste Titel auf dem Album haut einen um und nimmt einen sofort mit auf die Reise in den Rock'n'Roll. Durch und durch wohlklingend und keinesfalls übertrieben. Dieser Titel hat, wie bereits erwähnt, ein Musikvideo spendiert bekommen. Und wie ich in einem Interview bereits gehört habe, ist der junge Mann liiert und hat zwei Kinder, demnach wird er sein „North Side Gal“ gefunden haben.
„Scratching Circles“:
Dieser Titel klingt wie eine wilde Party. Der Mann singt sich seine Seele aus dem Leib der Party wegen. Das Piano ist mit einer der treibenden Kräfte. Und es geht darum, einfach die Sau raus zulassen und den Boden mit Kreisen zu überziehen... oder so.
„Dimes for Nickles“:
Bei dem Titel sehe ich sofort das Bild einer alten Werkstatt in Amerika, wo man nen 54er Chevy Bell Air repariert und am Abend damit auf die Flaniermeile oder zum örtlichen Burger-Brater fährt, ganz klassisch eben.
„Scandalous“:
Wieder ein Partytitel, der einem ein sofort das Tanzbein schwingen lässt, wenn man sitzt, wippt man unweigerlich mit. Er geht um die Frau, die anders aussieht, als die „Normalfrau“ mit Tattoos und dem ganzen anderen Zeug, welches man an so einem „Gal“ findet. Und den Leuten fällt das natürlich auf und die werden tuscheln. Aber wen interessiert es?
Der Silberling wird am 07.09. in Europa veröffentlicht und genau zu dieser Zeit ist J.D. McPherson auf Tour und Deutschland, wobei fast alle Himmelsrichtungen abgedeckt sind.
In diesem Sinne, Rock'n'Roll. Achja, und ehe ich es vergesse, man darf „Noth Side Gal“, den ersten Hit des Albums, for free von der Internetseite des Barden laden.
J.D. McPherson - Signs & Signifiers |
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