Mittwoch, 10. Juli 2013

Scene 2 Act Part 33: Mockbirth - Eskimo

Bei dieser Band handelt es sich um ein Duo aus Griechenland, welches seit 2010 schon Musik macht. Eskimo ist ihre Dritte EP, die man sich nun anhören und kaufen kann. Wenn man Mockbirth nun ihren Lauf gibt, dann wundert man sich, wie so schwermütige und tieftraurige Musik aus Griechenland kommen kann. Zumindest bin ich verwundert, vielleicht liegt’s an dieser Krise, von der alle reden. Wenn man sich die EP zu Gemüte führt, werden einem sofort einige Bekannte aus der Musik auffallen, die einem hier und da ziemlich auffällig begegnen. Die Jungs machen nichts neu, aber auch nichts schlecht. „Thrall“, der Opener für die EP, schreit förmlich nach Depeche Mode und Massive Attack, hat jedoch einen interessanten Twist am Ende, der alles in Wohlgefallen auflöst. „Eskimo“, so wie der EP-Titel eben, ist mein heimlicher Favorit dieses kurzen Intermezzos, hier haben die Depeche Mode Mitglieder neben den Musikern  gestanden und Anweisungen gegeben… oder man hat einfach Dream On auf Dauerschleife gehört. Es weiß zu gefallen, auch wenn es eine ziemlich dreiste Kopie scheint. „Lust“ wirkt entfremdet, wie aus einem Film voller Kurzsequenzen über Matrizen, die in Grün vor schwarzem Hintergrund wie Regen ablaufen. Zumindest hätte das dort hineingepasst, nicht weil es aufregend schnell ist, sondern weil es total verschlafen wirkt. Hier gibt es mehr Massive Attack auf die Ohren, jedoch mit genug Eigenständigkeit und einem Klavier oder einem richtig gut eingestellten E-Piano – nicht wie bei Billy Talent. „Tristan“ schließt das ganze Konzept gebührend ab, wie in einem Western zu High Noon, alles ist ruhig nur die beiden Hauptprotagonisten stehen sich gegenüber, die Colts freigelegt, jederzeit bereit zum Schießen. Nur fällt kein Schuss, es folgt einfach nur ein Fade-Out. Schade eigentlich, denn so ein Knall am Ende hätte dem ganzen die letzte Würze gegeben. Man sollte das Album nur hören, wenn man sich gerade in Traurigkeit wälzt oder draußen Schnee liegt und man mehr als einen Tee braucht, um das alles genießen zu können. Oder man lässt es an einem entspannten Abend im Hintergrund laufen. Auf Bandcamp gibt es die EP komplett auf die Ohren. Und hier ist der Link zur Rezension auf Scene 2 Act.

 
Mockbirth - Eskimo

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