Sonntag, 8. Februar 2015

Ver-Flixt Nr. 16: Teil 1 des Interviews mit New Native vom 17.01.15

Wie das nun mal so ist, wenn man sich versteht und dann ein gutes, aber eben auch langes Interview. So war dies auch mit New Native aus Wien. Somit werde ich das in Teile separieren, damit ihr nicht so viel Textwüste habt.

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Ihr seid New Native. Stellt euch doch der Reihe nach alle mal vor!

Michael: Ich bin der Michi, ich spiele Gitarre und singe.

Christian: Ich bin der Christian, ich spiele auch Gitarre und singe die zweite Stimme.

Alex: Ich bin der Alex und spiele Schlagzeug.

Klaus: Und ich bin der Klaus und bin nur so mit.

(alle lachen)

Simon+Alex+Christian+Michael=New Native
(Quelle: http://www.newnativeband.tumblr.com/)

Wir habt ihr eigentlich alle zueinander gefunden?

Christian: Wir haben alle schon von vornherein in verschiedenen Bands gespielt. Zum Beispiel haben Michi und ich vorher zusammen in einer Pop-Punk-Band zusammen gespielt. Simon, unser eigentlicher Bassist, spielt in einer Hardcore-Band. Alex spielt in einer Band, mit der unsere vorherige Band mal zusammen gespielt hat, das heißt, dass das etwas kompliziert ist. Wir hatten alle schon vorher Bands und so haben wir uns alle irgendwie kennengelernt. Ich bin auch erst später eingestiegen, Michi, Simon und Alex haben das alles eigentlich angefangen.

Wo du gerade das Wort Pop-Punk-Band erwähntest. Ist das eher ein österreichisches Phänomen? Denn mir fallen da noch Damn Mondays aus Salzburg und CANS aus Linz ein. Mit denen hatte ich auch schon mehr oder weniger viel Kontakt gehabt. Mir fällt gerade auch keine Pop-Punk-Band aus Deutschland ein.

Michi: In Deutschland hat es sich einfach nicht so durch gerungen, in Österreich waren wir so um 2011, 2012 in Pop-Punk-Bands. Im Anschluss zu unserer ersten EP sind Damn Mondays und CANS aufgekommen und haben das dann weiter getragen, als wir dann das Handtuch geschmissen haben. Aus Deutschland fällt mir auch keiner ein... Story Teller aus Dessau?

Wenn man mal so in die deutsche Musiklandschaft schaut, dann gibt es ja unzählige Bands. Deshalb ist es auch lustig, dass wir hier gerade über Damn Mondays reden, die in Deutschland aber kein Mensch kennt.

Alex: Das sind auch Freunde von uns.

Da haben wir die Frage, wie es um die Musikszene in Österreich steht, eigentlich schon viel früher angeschnitten, als eigentlich geplant. Wenn man sich das so ansieht, dann kennt man Money Boy, die Vamummtn...

Michi: Du hast es hier gerade mit Money Boy Fans zu tun...

Echt jetzt?

Alex: Wir feiern den Boy.

Man kann also Primät fest halten, dass es bei euch solche Trends, wie den Pop-Punk aktuell gibt.

Christian: Auf jeden Fall, da sprießen dann alle möglichen Bands aus dem Boden und vergehen dann halt. Und dann geht es in einem anderen Genre weiter.

Michi: Es ist halt auch lustig zu sehen, dass Bands in irgendwelchen Hardcore-Bands zusammen waren, sich auflösen und die Leute sich dann in anderen Bands wieder zusammenfinden. Im Endeffekt sind die Bands, die ich kenne, immer die selben Leute und die wir auch alle kennen. Wir waren in Hardcore-Bands, in Pop-Punk-Bands und haben uns dann eben zusammengerauft und eine neue Band gegründet.


Michi @ Magnetclub Berlin (17.01.15)
(Shot: AS-Pictures|Quelle: http://stageload.org)

Hängt das vielleicht auch mit der Fläche zusammen? Österreich ist ja nun etwas kleiner als Deutschland, dass man sich dann sagt: „Ich fahre mal eben zwei oder drei Stunden in's Land und bin dann in Linz oder Wien und bin dann mit einer anderen Band unterwegs“.

Michi: Ich denke schon, dass das ein großer Faktor ist. Es ist halt einfach nicht so groß, dadurch gibt es auch diese Szene, wodurch eben der Pop-Punk wiederbelebt wurde. Es gibt dann diesen Kreis von Leuten, die schon in Bands waren, sich für diese Gangart Punk begeistern lassen und mit anderen Leuten aus Wien zusammenfinden. Die Musikszene fühlt sich für mich sehr eng beisammen an, in Österreich. Wahrscheinlich eben durch die Fläche bedingt.

Wie habt ihr euch auf diese Musikrichtung geeinigt? Da hört man den Einfluss der 80er, Indie und Grunge.

Michi: Wir hatten im Vorfeld, der Alex, der Simon, der heute nicht da ist, zu dritt angefangen. Der Christian ist dann im Sommer dazu gestoßen, da waren wir bereits ein Jahr aktiv und hatten bevor wir mir dem Proben überhaupt angefangen hatten, schon alle möglichen Ideen. Da stand eine Country-Band im Raum und andere ganz bizarre Ideen. Wir wollten einfach mal was anderes machen, was möglichst wenig mit Punk, Hardcore oder Pop zu tun hatte. Wir sind dann im Endeffekt eh wieder bei poppigen Alternative-Rock-Nummern gelandet.

So dermaßen poppig ist das jetzt nicht, eine Spur hart ist das schon. Ihr habt auch in den Titeln ein paar Tempowechsel drinnen.

Anderes Thema: Wie seid ihr auf den Namen „New Native“ gekommen?

Michi: Rein aus der Ästhetik des Wortes und weil es über die Lippen geht. Da liegt jetzt nicht irgendwie eine großartige Bedeutung dahinter.

Also habt ihr nicht drei Stunden über einem Wörterbuch gesessen und dann gegrübelt.

Alex: Jeder hat seine Vorschläge eingebracht und ich glaube Simon hat am Ende dann „New Native" als Vorschlag gebracht. Jeder fand den Namen von Anfang an cool und das hat dann für jeden gepasst.

Michi: Das ist der erste Bandname, den ich nicht nach einem Jahr bereue den gewählt zu haben.

Wie viel Zeit ist verstrichen zwischen den ersten paar Zeilen und Ideen bis zum finalen Release eurer EP.

Michi: Bis das Release draußen war oder bis zu den Aufnahmen?

Bis das Release draußen war.

Michi: Die ganze Platte wurde im Sommer 2013 geschrieben, so in etwa im Juli, es hat ca. 4 bis 6 Wochen gedauert. Final kam die EP dann im Mai 2014 dann raus.

Wie habt ihr das mit der Produktion dann bewerkstelligt? Es klingt jetzt bei Weitem besser als so manche erste EP von anderen Bands. Hattet ihr da ein professionelles Studio an der Hand?

Alex: Wir haben in LeftSide-Studios in Wien. Der Michi und der Chris kennen die Leute dort, weil die bereits mit ihrer Pop-Punk-Band dort aufgenommen haben oder ich mit meiner Punkband. Wir wissen das der gute Arbeit macht und sind dann eben wieder zu dem gegangen.

Michi: Wir waren mit den Ergebnissen eigentlich immer recht zufrieden und das für einen sehr fairen Preis. Der Chef kennt unseren Workflow schon, von daher war es relativ einfach und wir wussten das das Ergebnis dann im Endeffekt passt.

Wer hat am längsten für seine Parts gebraucht?

Michi: Wahrscheinlich hat es beim Gesang am längsten gedauert.

Kennt ihr die DVD Sound City? Wo es auch einen Part gibt, wo eine Band einen Track zig mal spielen musste, aufgrund diverser kleiner Fehler.

Michi: Wir haben ja nicht live getrackt, haben schon Overdubbing. Also jeder Spur einzeln aufgenommen und dann übereinander gelegt. 

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Im nächsten Teil des Interviews wird es dann um die Vertriebswege der Musik gehen und ob die Jungs die Schallplatte eher mögen als die CD. 

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