Donnerstag, 8. März 2018

2. Teil des Interviews mit Margrét Rán von Vök

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, was Margrét Rán über ihre Band Vök denkt, was sie von Island hält und was ihr Lieblingsbuch ist, solltet ihr unbedingt den ersten Teil des Interviews lesen. Außerdem erhaltet ihr hier die Referenz zu den Gilmore Girls.

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Was vermisst du am meisten, wenn du auf Tour bist? 

M: Ich vermisse mein Stammcafé. Das ist in meiner Heimatstadt Hafnarfjörður, wo ich dann normalerweise jeden Tag bin. Das fehlt mir gerade.

Kennst die Luke's Diner von den Gilmore Girls? 

M: Nein, aber ich vermisse das Café und natürlich meine Familie und meine Freunde. Und mir fehlt mein Bett.

Ist das Leben in Island nicht sehr teuer? 

M: Es ist sogar sehr teuer, wenn man dort einkaufen geht. Als wir nach Europa gekommen sind, haben wir nur gelacht als wir die Preise hier gesehen haben. In Island kann man nicht wirklich viel anbauen, dennoch gibt es einiges an Gemüse, was dort wächst.

Bei Vök ist jeder ein Tischtennismeister
(Quelle: Presskit von Nettwerk)

Was war das schrägste oder schlimmste, was bisher auf Tour passiert ist? 

M: Lass mich mal überlegen. Ich wurde krank und habe einfach zwanzig Stunden am Stück geschlafen. Ich konnte meine Augen einfach nicht mehr offen halten und hatte keine Energie mehr um weiterzumachen. Ich hab dann also diese zwanzig Stunden geschlafen, das war großartig. Das lustigste Erlebnis hatte ich in Italien. Wir haben eine kleine Tischtennismeisterschaft in einem unserer Hotelzimmer veranstaltet, geschlagene drei Stunden lang.

Habt ihr irgendwelche Regeln wenn ihr auf Tour seid? Wie: Kein Bier im Van oder Fahrer darf am Abend keinen Alkohol trinken? 

M: Wir halten gerne alles professionell. Es mag für einige sicher normal sein, ein oder zwei alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, aber es ist wie Arbeit. Also trinken wir keinen Alkohol und nehmen keine Drogen.

Also kein Rock'n'Roll Lebensstil im Van? 

M: Manchmal veranstalten wir sowas wie die Tischtennismeisterschaft. Man muss sich ja auch mal entspannen können. Man kann nicht einfach die ganze Zeit funktionieren, wenn man einen Monat auf Tour geht. Auf dieser Tour gibt es vier Tage frei und da können wir nicht die ganze Zeit betrunken sein. Das funktioniert zumindest nicht für mich und meine Bandmitglieder.

Ist Alkohol bei euch auch so teuer, wie in all den anderen skandinavischen Ländern?

M: Es ist teuer, vor allem wenn du in eine Bar gehst und ein Bier vom Fass nimmst. Da sind dann mal eben umgerechnet zehn Euro weg. Wir haben zwar auch Happy Hours, dennoch ist das ganze ziemlich kostspielig.

Was denkst du aktuell über die Musikindustrie? 

M: Es ist schwer, aber da muss man eben durch um zu überleben und dabei zu sein. Ich hatte ja vor dem hier keine Ahnung, wie es sein würde. Ich zeige unseren Fans gerne, was wir machen und das ganze drumherum. Und ich denke, dass das alles von den sozialen Medien zusammengehalten wird.

Was steckte hinter der Idee, eure beiden EP's Tension und Circles auf Soundloud zu laden. Es ist ziemlich einfach diese EP's den ganzen Tag zu streamen, ohne das einem dabei langweilig wird. 

M: Ich habe absolut keine Ahnung. Natürlich benutzen wir Soundlcoud und das alles ist kostenlos. Aktuell wollen wir eher zu Spotify, damals war Soundcloud der heiße Scheiß, als wir unsere erste EP veröffentlicht haben.

Also ist der heiße Scheiß gerade Spotify? 

M: Japp.

Wirklich? 

M: Japp. 

Ich hab in einem Interview von einer Band erfahren, dass aus dieser Plattform direkt ein neues Genre resultierte: Spotify-Musik. Denn man muss den Zuhörer innerhalb der ersten dreißig Sekunden einfangen. 

M: Ich denke, dass das zur Zeit der einzige Weg ist, bezahlt zu werden. Natürlich wird man auf Bandcamp und ähnlichen Seiten auch bezahlt, das meiste kommt dennoch von Spotify.

Verändert das deine Herangehensweise, neue Musik zu schreiben und zu spielen? Oder denkst du eher, dass du dieser Formel nicht folgen musst und dein eigenes Ding durchziehen kannst? 

M: Natürlich will man, dass die Leute dein Zeug hören, wenn du aber so an das Schreiben und Spielen herangehst, verlierst du deine Daseinsberechtigung. Du willst deine eigene Marke setzen und alles nach deinem eigenen Gusto machen. Ich bin nie so herangegangen: 'Ich muss das noch interessanter machen:'

Und das Plattenlabel hat nicht dagegen?

M: Nein, nicht wirklich. Ich hatte Glück mit ihnen [Record Records und Nettwerk], sie sind eine richtig gute Gemeinschaft und ich merke, dass sie uns bei allem sehr gut unterstützen. Es sind gute Menschen und das merke ich auch. Da habe ich schon andere, schlimmere Geschichten von Bands gehört, die bei einem Plattenlabel unterschrieben haben.

Ich danke dir dafür, dass du dir die Zeit genommen hast. 

Am Ende jedes Interviews stelle ich noch ein paar einfache Fragen, um auch die Stimmung etwas aufzuheitern. 

Magst du eher Katzen oder eher Hunde. 

M: Katzen, definitiv Katzen.

Was ist dein Lieblingsgericht? 

M: Lachs.

Nur Lachs? 

M: Nein, mit gekochtem Gemüse.

Sehr gesund. Ich denke mal, dein Lieblingsgetränk ist Kaffee? 

M: Ja, ich liebe guten Kaffee.

Was ist dein Lieblingsalbum oder deine Lieblingsplaylist? 

M: Ich denke Portishead mit Dummy.

Was ist dein Lieblingssong? 

M: Der erste, der mir einfällt ist Teardrop von Massive Attack.

Gut, dann danke ich dir für deine Zeit. 

M: Ich danke dir.

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