Dienstag, 24. Oktober 2017

Teil 3 des Interviews mit Behead The Broken Queen vom 15.10.2017

Wenn ihr wissen wollt, wie Behead The Broken Queen zu ihrem Namen gekommen sind, was sie von Genres halten und wo man überall ihren Merch finden kann, solltet ihr hier klicken. Wenn ihr jedoch mehr darüber erfahren wollt, was sich in der Szene gerade tut und wie es um die EP steht, dann klickt hier. Nun denn, kommen wir zum großen Finale, mit einer großartigen Band.

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Wo kommt aber der Trend her, dass die Leute lieber in den Club gehen und da feiern, anstatt zum Konzert zu gehen und Stress abzubauen?

Murat: Ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute damals nur eine Szene dazugehören wollten, weil es was eigenes war, weil es bunte Haare gab, weil es Tunnel gab, weil es Tattoos gab und dann gemerkt haben: „OK, die Musik passt mir doch nicht so.“

Nils: Viele junge Menschen hören auch solche Musik, vor allem wenn man die Pubertät durchmacht. Da verändert man sich ziemlich oft. Das passiert auch im persönlichen Umfeld, wo die Leute dann einfach diese Musik nicht mehr hören. Ich muss auch zugeben, dass ich selbst nicht mehr soviel hartes Zeug höre.

Simon: Ich muss zugeben, dass er das sogar ziemlich oft hört.

(Alle lachen.)

Nils: Schon noch oft, ja, aber nicht mehr so oft wie früher. Früher war ich eher der Groupie, da hatte ich meine Bands, da kannte ich jeden Songtext, da kannte ich jede Band, habe mich wirklich extrem auf die Konzerte gefreut, war total aufgeregt. Mittlerweile bin ich aus der Sache herausgewachsen und guck mir nur noch ein paar Sachen an, aber die Leidenschaft dahinter fehlt.

Sind deswegen Bring Me The Horizon weicher geworden?

Murat:
Weil es mehr Leute anspricht.

Nils: Sie sind halt kommerzieller geworden. Wir wollen diese Schiene nicht gehen, wollen aber ein bisschen eingängiger werden, aber nicht so, wie es BMTH gebracht haben. Wir bleiben schon unserem Stil treu, egal ob das Konzerte und Leute zieht oder nicht. Primär geht es uns um den Spaß. Wir sind ja auch nicht Fame, wir sind eine lokale Band, die vielleicht ihren Ruf in Berlin hat, sowie auch in Cottbus und vielleicht in ein oder zwei anderen, kleinen Städten.

Murat: Ich denk, dass merkt man auch daran, dass es uns fast acht Jahre gibt, mit Nils etwas mehr als zwei Jahre, wir haben nie darüber nachgedacht uns aufzulösen. Hier und da gibt es mal einen Disput, weil der eine die Musik machen will und der andere eine andere Musik. Wir sind schon eher eine Familie.

Nils: Das beste Beispiel war mein Eintritt in die Band. Die Jungs haben mich natürlich auch vorher schon ein wenig interviewt und haben gefragt, was ich denn privat Höre. Da habe ich Beatdown gesagt und die haben mich dann mit verachtenden Blicken angesehen. Aber mittlerweile gibt es in jeder Probe mindestens einen Beatdown-Jam, da habe ich mit der Zeit auch meine Finger im Spiel. Es ist schwierig, dass was du schreibst zu trennen von dem, was du gerade privat feierst. Es ist schwer sich zu reflektieren, nur weil man ein Genre oder einen Musiker feiert. Man muss dann von einem Genre zum anderen hüpfen und es ist schwierig zu fünft auf einen Nenner zu kommen. Es ist wie eine Beziehung: man muss daran arbeiten.

Murat: So komisch es auch klingt, es ist wirklich so.

Nils: Du musst es ja irgendwie jedem Recht machen, du willst ja nicht, dass irgendwer dabei steht und eigentliche gar keinen Bock auf die Sache hat. Letztendlich kommen wir immer irgendwann auf den gleichen Nenner.

Auch wenn Sie hier recht ernst gucken, eigentlich sind sie ganz nett.  Behead The Broken Queen.
(Quelle: Promo-Ordner der Band auf Facebook)

Das heißt, fünf oder zehn Jahre später immer noch BBQ...

Murat: … immer noch keine EP.

(Alle lachen.)

Das müsst ihr selbst wissen, ob ihr dann einfach einzelne Stücke ins Netz stellt und die gut versteckt.

Simon: Unsere EP kommt demnächst auf jeden Fall raus, das steht fest. „Prophets“ wird sie heißen.

Murat: Da ja bald Weihnachten ist, können wir sie auch „Spekulatius“ nennen.

Nils: Wir haben für das Album danach ein Konzeptalbum vorgesehen. Sagt dir die Band Tell You What Now was? Die wollten dieses Jahr eigentlich auf dem Full Force spielen. Der Gitarrist ist ein Kumpel von uns, mit dem sind wir in Kontakt getreten und haben schon ein paar Mal mit ihm geprobt. Des Spaßes halber haben wir angefangen einen Song zu schreiben, vielleicht wird da auch was draus. Vielleicht wird es auf ein reines BBQ-Ding. Müssen wir halt abwarten, aber wir haben eine Idee für eine Konzept-EP. Wir wissen, welches Thema wir behandeln wollen, es soll selftitled sein. Dabei soll es um eine Königin gehen, die sich bestimmten Dingen entgegenstellen muss, die mit Persönlichkeitsstörungen zu kämpfen hat und letztendlich geköpft wird, wie unserer Name es sagt. Die EP soll dann den Werdegang zum Köpfen erzählen. Die Idee gefällt uns allen, bisher haben wir aber noch nicht wirklich viel dazu geschrieben. Es kann auch was komplett was anderes werden, aktuell sind wir da sehr offen. Beim Proben wollen wir auch weg von den Konzerten, weg von der alten Setlist und hin zu neuem Songwriting. Wir als Band brauchen auch einfach einen frischen Wind, weil wir seit Jahren immer das gleiche Zeug spielen und das brennt einen so langsam aber sicher aus.

Murat: Irgendwann stagnierst du.

Nils: Und das haben wir alle gemerkt. Wir wollen nun einfach unser Ding durchziehen, was das aber werden wird, kann man so genau nicht sagen.

Man muss dann auch überlegen, ob das alles auch live dann funktioniert. Meistens ist das eine reine Kopfsache für die Fans. Man versucht eine Geschichte zu erzählen und mittendrin jemand aus dem Publikum den Faden verliert und abschaltet.

Nils: Abgesehen, dass mich eh kein Schwein versteht.

(Alle lachen.)Nils: Live mit der Akustik ist immer so eine Sache.

Murat: Ich finde, dass es live egal ist, ob du eine Geschichte erzählst, solange die Leute die Musik feiern. Da geht es eher um was anderes.

Nils: Da geht es dann eher um die Stimmung, um die Bewegung, um die Leute, die Spaß haben. Und zuhause können sich die Leute mit den Lyrics zusammen und dem ganzen Konzept auseinandersetzen. Es wird auch genug Leute geben, die nicht verstehen, was auf der EP passiert. Es gibt dann aber auch die, die sich Gedanken machen und die Lyrics durchlesen, sich mit den Aussagen von Bands beschäftigen. Die erste Fraktion hört es einfach, weil es geil klingt.

Murat: Oder sie hören uns gar nicht.

Gut, kommen wir langsam zum Abschluss. Da mache ich es kurz und knapp, Sebastian hat ja schon die Runde hinter sich (Er wurde bereits am Nachmittag befragt, mit seiner anderen Band Dispray).

Hund oder Katze?

Murat: Hund. Beides... eigentlich Hund. Ich mag Tiere generell, aber wenn ich entscheiden müsste, dann definitiv für den Hund.

Nils: Hund, Hund, Hund, Hund.

Simon: Ich habe einen Hund, ich will einen Hund.

Tee oder Kaffee?

Murat:
Kaffee.

Nils: Kaffee.

Simon: Kaffe, all the way.

Sebastian: Tee … Schwarztee mit Milch.

Duschen oder Baden?

Murat:
Duschen.

Nils: Duschen.

Simon: Duschen.

Sebastian: Duschen.

Murat: Dann sind wir uns ja alle einig.

Lieblingsgetränk?

Murat:
Wasser

Nils: Ganz langweilig: Wasser.

Simon: Ich sag auch Sprite.

Sebastian: Energy.

Egal welche Marke?

Sebastian: Rockstar.


Damit schließen wir das ganze ab, ich wünsche euch eine gute Heimfahrt und freue mich auf die kommende EP.

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