Wenn man gemein wäre, könnte man ihnen auch vorwerfen, dass sie teilweise ziemlich dolle nach den Deftones klingen. Die Gitarren grummeln tief, sind aber nicht voll verzerrt. Drüber gibt es himmlischen Gesang, der dann im Refrain zweistimmig wird. Die Single Two-Way Mirror ist der beste Beweis dafür, der könnte fast ein Titel sein, der Saturday Night Wrist Platz hätte. Aber das ist so gut, dass man diesen Vergleich verschmerzen kann. Aus anderen Titeln, wie New Faces In The Dark, weht einem nur der Druck des Metalcore (darf man das überhaupt noch schreiben?) entgegen, auch hier könnte man meinen, dass die Deftones für bestimmte Parts Pate gestanden haben.
Ganz hart kann das Quintett auch. Auf Tracks wie "Red Room" wird Technical Metal ausgepackt, man ist wild, dissonant, es quietscht und schrabbelt an jeder Ecke und kannte, die Stimme ist dann am Anschlag. Man legt sich halt nicht fest und kann dann mehrere Lager abholen, obwohl man eher die Metalfans erwischen wird als jemanden, der auf das hiesige Radioprogramm steht. Was schade ist, denn so geht denen hochqualitative Musik durch die Lappen.
Wie ihr vielleicht merkt, kann man weder über das Album noch die Künstler meckern. Die Produktion des Langspielers ist sehr gut, die Spieldauer mit knapp 50 Minuten, verteilt auf vierzehn Titel, wirkt erwachsen. Das dargelegte Portfolio ist sehr divers, kein Genre wirkt jedoch fehl am Platz oder ist ausgestellt.
Release: 07.02.2020
Label: Sharp Tone Records
Anspieltipps: A Sad Cartoon, Aggressive Evolution, Screaming
6/6 Punkten (Hier sind so viele Klangfarben.)
Loathe - I Let It In And It Took Everything (Quelle: Presskit von Kinda Agency) |
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