Man kann den Mitgliedern über die Schulter schauen, was sie machen, wie sie in ihrem Studio die Demos aufnehmen und dann kommt der Bruch. Man erlebt den Alltag der einzelnen Mitglieder, sei es als Altenpfleger, Ergotherapeut oder Student. Es werden auch Bilder von Wacken gezeigt, aber auch Footage aus früheren Tagen. Es wird viel über das soziale Umfeld und die Projekte geredet aber auch über das Älterwerden. Eines der Zitate aus dem Film lautet: "Mittlerweile riecht es im Bus eher nach Kräuterbonbons und Klosterfrau Melissengeist." ... und das Tourleben ist weniger Rock'n'Roll als alle glauben wollen. Es gibt auch viele Anekdoten, für Lacher ist allemal gesorgt. Nebenbei bekommt man auch die Produktionsschritte des neuen Albums "Of Truth And Sacrifice" mit, welche sich über ein Jahr hingestreckt haben. Seien es die Demos, die Produktion in Dänemark oder am Ende die Aufnahme des Orchesters in Minsk.
Dabei fallen auch interessante Sätze, die einen aufhorchen lassen und zu einem Perspektivenwechsel führen können.
Der Film ist nicht nur etwas für Musiknerds, auch wenn beim Besuch im Kino hier in Cottbus, die üblichen Verdächtigen im Saal saßen. Es kamen aber auch Eltern mit ihren Kindern. Ingo Schmoll schafft es, dass man sich über die gesamten 80 Minuten unterhalten fühlt, man merkt jedoch, dass man verdammt viele Informationen bekommt, die es erstmal gilt zu verarbeiten. Die Geschichten heitern alles immer wieder auf auch wenn es natürlich auch um die soziokulturellen Strukturen der Region in Thüringen geht.
Heaven Shall Burn "Mein grünes Herz in dunklen Zeiten" (Quelle: Century Media) |
Kleine Anekdote am Rande: Bei der Werbung vor dem Film war von Zigarettenwebung bis zu einem Clip des Kika, alles dabei. Ziemlich schräg.
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