Rauchen: Nadine Jehle - Müller (vocals), Fritz Heidel (drums), Fritz Kröbel (bass), Philipp Oppenhäuser (guitar) (Quelle: Presskit von Fleet Union) |
Dienstag, 21. Dezember 2021
1. Teil des Interviews mit Fritz und Fritz von Rauchen.
Mittwoch, 1. Dezember 2021
Rauchen - Nein (Zeitstrafe/Fleet Union)
Rauchen fetzt. Natürlich ist der Name der Band provokant, man hat aber sofort einen Aufhänger. Mit Nein hat man ein Album aus drei EPs geschrieben und aufgenommen. Diese drei EPs grenzen sich auch akustisch ab.
Zu Beginn schwoft man mit Shoegaze ganz entspannt durch die Gegend, auch wenn man mit dem Text von Monopol(y) eindeutig auf die Zustände in der Polizei hinweist. Darauf folgt ein ewiges Hamsterrad, und zwar von der Schule bis zur Rente. Man merkt der Band an, dass hier einiges unter den Fingernägeln brennt. Mit Aufnahme wird die zweite EP eingeläutet, auf dem Album befinden wir uns passend im zweiten Drittel. Ab hier wird einem 4 Titel lang in den Rücken getreten. Die Band dreht alle möglichen Regler auf und die Sängerin ist am Anschlag. Hier besinnt man sich auf die alten Tugenden, hier trifft Hardcore-Punk auf pures Chaos und Zerstörung. Fast wie bei The Dillinger Escape Plan. Man bleibt den Thematiken treu: es geht um die aufgezwungenen Rollen der Frau, um Arbeit und Freundschaft.
Nachdem man dann alles durchgewühlt hat und jeder schwitzend am Boden liegt, tritt die Band auf die Bremse und singt einem vor, wie sich das alles nach einem Konzert anfühlt. Man ist glückselig und man kühlt langsam wieder herunter. Danach gibt man dem "Schlüsselkind" den Raum, sich so zu verhalten, wie ein Mann. Bei ihm stellt man einiges an merkwürdigem Verhalten nicht in Frage, bei Frauen eigenartigerweise schon. Hier lädt man sich sogar ein paar Trompeten ein, die am Ende des Stücks ordentlich eskalieren.
Man kann sich dieses Album wie einen Aufstieg auf einen Berg vorstellen, im Mittelteil ist man oben angekommen und dann geht es wieder abwärts. Wir werden auch bald in einem Interview erfahren, warum man diese Konstellation gewählt hat.
Der Sound auf dem Album, was nicht mal eine ganze halbe Stunde lang ist, ist großartig. Das Schlagzeug hat ordentlich Druck bekommen und der Bass darf sich recht viel Raum nehmen. Der Gesang wirkt in den ruhigen Tracks recht gelangweilt, das kann aber Absicht sein. Die Effektgeräte kann man in einzelnen Tracks rauschen hören, wenn mal kein Instrument gespielt wird.
Release: 03.12.2021
Label: Zeitstrafe
Anspieltipps: Wasserglas, Monopol(y), Schlüsselkind
6/6 Punkten (Achterbahn mal anders.)
Rauchen - Nein (Quelle: Presskit von Fleet Union) |
Freitag, 29. Oktober 2021
SEEYOUSPACECOWBOY - The Romance Of Affliction (Pure Noise Records/Kinda Agency)
Anspieltipps: With Arms That Bind and Lips That Lock, Intersecting Storylines To The Same Tragedy, Ouroboros Is An Overused Metaphor
SEEYOUSPACECOWBOY - The Romance Of Affliction (Quelle: Presskit von Kinda Agency) |
Dienstag, 26. Oktober 2021
Lygo - Lygophobie (Kidnap Music/Fleet Union)
Label: Kidnap Music
Lygo - Lygophobie (Quelle: Presskit von Fleet Union) |
Freitag, 8. Oktober 2021
Vök - Feeding On A Tragedy (Nettwerk Music Group)
Die Wege, die man auf In The Dark (das hatten wir hier mal), waren nach dem Vorgänger abzusehen. Nun kam Covid dazwischen und vieles lief und läuft andes. Auf der EP Feeding On A Tragedy geht die Band einen Schritt zurück, oder sogar zwei. Man hat aus unerfindlichen Gründen seinen eigenen Sound wiedergefunden, seine eigene Würze wiederentdeckt. So scheint es. Das Intro zu Running Wild klingt zwar eher nach Western, kommt man aber bei Skin an, so winken hier Circles und Tension ordentlich mit den Zaunpfählen. Nur sprachlich hält man sich im leicht verständlichen Englisch auf, laut Margrét Rán würden die Texte auf Isländisch eher kitschig wirken, so schrieb sie mir es mal auf Instagram, als ich sie darauf ansprach, dass die aktuellen Lieder ja alle auf Englisch seien.
Durch diesen leichteren Zugang versteht man, worum es denn nun geht. Dabei gibt es eine Situation, die sich massiv auf das Leben der Künstlerin ausgewirkt hat. No Coffee at the Funeral handelt davon, dass man die Beerdigung des Großvaters nicht traditionell feiern konnte und es am Ende dank Covid keine Speisen und Getränke gab. Thematiken wie die eigene Identität und Persönlichkeit werden behandelt.
Auch wenn man hier nur vier Titel auf die Ohren bekommt, so ist das gesamte Werk in sich stimmig und kurzweilig. Die Weiten Islands werden wieder hörbarer, im Vergleich zu den Vorgängern. Die Synthies sind kühl und kuscheln mit den analogen Instrumenten. Zusammen mit Margréts Gesang wird man richtig eingelullt und möchte eigentlich nichts anderes, als diese EP in Loop laufen lassen, langweilig wird es auf jeden Fall nicht.
Release: 08.10.2021
Label: Nettwerk Music Group
Anspieltipps: Skin (wegen des "klassischen" Vök-Sounds, Running Wild
Eigentlich solltet ihr euch die ganze EP am Stück geben.
6/6 Punkten (Vikrelega gott verk.)
Vök - Feeding On A Tragedy (Quelle: Presskit von Nettwerk) |
Mittwoch, 30. Juni 2021
AOP - Von Wegen Punkrock (I Like My Records / Superlifepromo)
Wer oder was ist Punk? Was darf Punk? Wer Punk googelt, bekommt zuerst die Jugendkultur präsentiert. Dazu kommt natürlich auch die Musik. Den Männern von AOP wirft man nämlich vor, so besagt es zumindest der Track Zum Punk hats nicht gereicht, dass sie für den Punk zu weich seien, für's Radio aber zu hart. Das klingt natürlich verdächtig nach elitärem Denken, was man eigentlich eher vom Black Metal kennt.
Wie man aber darauf kommt, dass das alles kein Punk sein soll, versteht man aber beim besten Willen nicht. Der Gesang ist nicht ganz gerade, das Schlagzeug hat ordentlich bums und wird sehr schnell bedient, der Gitarrist kann mehr als nur drei Akkorde und der Bass bekommt ordentlich "trockenen" Platz im Klanggefüge. Die Texte sind für Punkrock auch nicht unüblich. Also woher der Gram? Man kann ihnen, den Männern aus Neckarsulm, nicht vorwerfen, dass sie so langweilig klingen wie Die Kombinaten, die wir hier mal hatten. So fett wie die Toten Hosen klingen sie aber auch nicht. Man könnte sie eher mit Feine Sahne Fisch Filet und Blink 182 vergleichen. Man höre nur den Track Prophet. Und wer sich den Spiegel gibt, der wird beim Intro an System of a Downs Lonely Day denken.
Vielleicht ist das auch die Idee der Band, sich einfach an ihren Idolen zu orientieren. Dazu gibt es noch eine kleine Prise der eigenen Würzmischung und schon steht das Konzept. Was aber auffällt: die Platte wird nach hinten hin immer mehr zum Punk, den man ihnen vorwirft, nicht inne zu haben. Man hat ja auch ordentlich viele Tracks auf das Album gepackt, die auch politisch sind.
Was macht man also mit dieser Band? Verschmähen, weil sie ihr Ding durchziehen? Ächten, weil sie mehr als drei Akkorde auf die Saiten bringen? Beim besten Willen nicht. Das Album ist Musik, die mehr Nachhaltigkeit hat, als das, was aktuell mitunter in den Top 40 der Radiocharts läuft. Klar ist aber auch, dass man eben nur eine kleine, begrenzte Menge an Menschen erreicht. Das ist Schade, da es mehr solche Bands und Alben braucht, als den leichten Kaugummi-Pop.
Release: 18.06.
Label: I Like My Records
Anspieltipps: Wunderschön, Wenn ich dich seh, Unsere Lieder
5/6 Punkten (Die Platte hätte man auch ohne weiteres so vor 20 Jahren auf den Mark bringen können.)
AOP - Von Wegen Punkrock (Quelle: AOP.Band) |
Dienstag, 22. Juni 2021
Red Fang - Arrows (Membran /Petting Zoo Propaganda)
Was macht ein aktuelles Album aus? Gibt es überhaupt noch richtige Alben? Wird nicht mittlerweile versucht, Tracks für die X-te Spotifyplaylist zu produzieren? Was einige Musiker darüber denken, hatten wir hier bereits mit Kid Dad diskutiert. Red Fang ließen und lassen sich von diesem wirren Konzept nicht beeindrucken und stellen mit Arrows einen Langspieler auf, der mitunter nur als Gesamtkonzept funktioniert.
Nicht nur wird der Zuhörer mit einem langen Intro ins Album eingeladen, er wird direkt in das Universum Red Fang geschmissen. Es besteht aus alt klingenden Verstärkern, knarzenden Gitarren, donnernden Bässen und einem Schlagzeug, dass mehrere Tempi beherrscht. Dabei sind solche Spielereien an die guten alten Tage angelehnt, als Alben noch unheimliche Intros hatten um die Eltern zu erschrecken. Aber das mit den In- und Outros gab es in letzter Zeit schon bei Code Orange oder Knocked Loose. Also ist das doch kein so neuer alter Schuh mehr.
Dabei packen die Männer aus Portland, Oregon alles an Stoner-Rock-Klischee auf die Saiten, was halt eben so geht. Es geht mal schleppend durch die Gegend, wie in Unreal Estate, als wenn das Sofa einen angeklebt hätte, wenn ihr versteht. Dann gibt es Tracks, wie der Titeltrack Arrows oder My Disaster, die gehen gut ab und laden dazu ein, wie in Film The Shred Remains, auf das nächste Brett zu steigen und den nächsten Berg oder Hang unsicher zu machen.
Alles in Allem hat man ein Album auf den Ohren, welches, wie bereits eingangs erwähnt, nicht in das heutige Hörerschema zu passen scheint. Die Band freut sich, dass sie ohne Weiteres so ein Album aufnehmen durfte, wobei das vielleicht auch am Label liegen könnte. Denn auch hier muss man den Künstlern ein Stück weit vertrauen können. Natürlich hätte man hier und da einen Zacken schneller spielen können. Aber dazu sind Red Fang halt Red Fang und darauf können sie, die vier Männer aus Portland, stolz sein.
Release: 04.06.2021
Label: Membran
Anspieltipps: Arrows, Rabbits in Hives, Two High
5/6 Punkten (Riecht ihr auch eine Wiese, wenn ihr dieses Album hört?)
Red Fang - Arrows (Quelle: Presskit von Petting Zoo Propaganda) |
Donnerstag, 20. Mai 2021
SEEYOUSPACECOWBOY & If I Die First - A Sure Disaster (Pure Noise Records / Kinda Agency)
Auf einer Split EP finden sich für gewöhnlich Titel zweier Bands, die vom Klang her schon zusammenpassen. Selten gibt auch Splits mit drei oder vier Bands. Das macht man um Produktionskosten zu sparen. Die Bands SEEYOUSPACECOWBOY (die hatten wir hier mal) und If I Die First gehen auf A Sure Disaster noch einen Schritt weiter. Sie haben auf dem Track bloodstainedeyes kollaboriert. Das Video ist zugegebenermaßen brutal, sowie auch der Sound. Aber das sind wir von SYSC eigentlich ja gewohnt.
Beide Bands kennen sich schon eine Weile und dachten sich, dass man gemeinsame Sache machen könnte. Von der ersten Sekunde an geht man Steil, das Klatschen erinnert direkt an Tracks aus den 2000ern. Generell orientiert man sich an den Sounds aus dieser Zeit, die man mit E-Gitarren und recht emotionalen Texten hinbekommen hat. Man hat nur die Brutalitätsschraube etwas fester gezogen und ist, bis auf das Intro des letzten Tracks, eigentlich immer am Anschlag und es bleibt kaum Zeit zum Entspannen. Es gibt zwar Gesang, der passt aber zum Gesamtbild. Textlich gibt es viel Blut, Rasierklingen und falsch erzählte Geschichten. Eigentlich alles, was es zu Hochzeiten von Myspace und co gab (inklusive der Langen Titelnamen), nur härter und sehr gut produziert.
Release: 14.05.2021
Label: Pure Noise Records
Anspieltipps: Painting A Clear Picture From A Unreliable Mirror, bloodstainedeyes
5,5/6 Punkten (Was Tom von Myspace wohl gerade treibt?)
SEEYOUSPACECOWBOY & If I Die First - A Sure Disaster (Quelle: Presskit von Kinda Agency) |
Dienstag, 11. Mai 2021
Cold Moon - What's The Rush? (Pure Noise Records/Kinda Agency)
Es gibt Musik, die klingt wie dieses "Ankommen". Man bekommt ein wohliges Gefühl und muss unweigerlich sinnieren und lächeln. Genau dieses Phänomen ereilt einen beim Durchhören von What's The Rush? von Cold Moon aus Kalifornien.
Am Anfang könnte man noch meinen, man hätte eine Platte von Kings Of Convenience in den Ohren, auch wenn die Stimmen etwas härter sind und nicht gehaucht werden, wie bei den Norwegern. Das könnte daran liegen, dass dieses Quartet aus zwei Bands besteht, deren Sound eigentlich meilenweit entfernt von den entspannten Klängen ist, die sich hier ruhig auf die Trommelfelle legen. Anscheinend ist das aber normal in Musikerkreisen, dass man neben einer lauten Band immer noch ein ruhigeres Projekt am Laufen hat. Warum auch nicht? Das hat bei Dallas Green bestens funktioniert. Oder ist das schon ein gelebtes Meme?
Wie dem auch sei, man bekommt entspannte Gitarrenklänge zu hören, das Motto der Platte zieht sich überall durch. Wozu die Aufregung? Man hat für das Album ca. 14 Monate gebraucht. Dazu noch die Leichtigkeit aus Kalifornien, zumindest aus dem Norden, und schon hat man ein Album, welches gezielt einen Anker wirft und Einnorden einlädt. Man hat doch eigentlich alles, was man braucht: Familie, ein Dach über dem Kopf, Essen. Mit Länge hat man es aber leider nicht so, es gibt nur neun Songs, die sich auf 36 Minuten erstrecken. Wenn man es nur nebenbei hat laufen lassen, ist das vielleicht noch zu verschmerzen. Man merkt jedoch, dass es genau die Musik ist, die die Band aufnehmen wollte. Hier hat kein Manager reingegrätscht und bestimmt, in welche Richtung das gehen soll.
Release: 07.05.2021
Label: Pure Noise Records
Anspieltipps: Access Control, Frontage, Lost
5/6 Punkten (Das perfekte Album, um sich alte Fotos anzusehen.)
Cold Moon - What's The Rush? (Quelle: Presskit von Kinda Agency) |
Donnerstag, 15. April 2021
Van Holzen - Gras (Single) (OMN Label Services / Odyssey Music)
Bei der aktuellen Wetterlage vor den Haustüren, wünscht sich gerade sicher jeder von euch ein Stück Sommer. Viele ignorieren dabei irgendwann den Punkt, wenn man den Sommer über hat. Ständig Temperaturen jenseits der 25°C und man wird träge und lethargisch.
Lethargie, das trifft auf die Single "Gras" von Van Holzen zu. Die Stimme ist leicht verzerrt und wirkt so, als hätte man weniger Energie als sonst. Die Finger wandern den Gitarrenhals hinab, der Bass wirkt dagegen fasst lebendig. Das Gitarrensolo im C-Part wirkt wie die flirrende Hitze, die vom Boden aufsteigt und einen förmlich kocht.
Textlich geht es um Social Media. Jeder vergleicht sich mit denen, die auf Insta, Facebook und Co ganz oben mitmischen. Dabei vergisst man sich selbst und verliert den Blick auf das Wesentliche, worum es wirklich geht. Denn viel zu oft wird entweder banales Zeug hochstilisiert (und man versucht noch nebenbei was zu verkaufen mit dem Code "HDL25" oder so) oder ein tolles Erlebnis, bei welchem man dabei ist, wird nur durch die immer größer werdenden Smartphonebildschirme erlebt. Und wenn man nicht dabei ist, bei den großen Social Media Netzwerken, ist man einfach langweilig und man hat nichts erlebt.
Erscheinen wird die Single am 16.04.2021, einen kleinen Teaser gibt hier.
Van Holzen - Gras (Single) (Quelle: Presskit von Odyssey Music) |
Mögen das Rennen der Schweißperlen starten.
Update:
Hier gibt es dazugehörige Video auf Youtube.
Montag, 12. April 2021
Youtubisch Vol. 41
Fun Fact: Diazepam hieß von 1963 bis 2015 Valium. Es soll zur Behandlung von Angststörungen angewendet werden, wobei Angstzustände ungewollte Nebenwirkungen sein können. Dass das Zeug abhängig machen kann, das steht außer frage.
Über genau dieses Zeug lässt sich der Sänger Aaron Matts der Band ten56. im Track Diazepam aus. Wenn man den Texten glauben mag, will man lieber tot sein, als nochmal eine Pille nehmen zu müssen. Wer beim Namen aufhorcht, kennt man die Band Betraying The Martyrs, denn da ist Aaron vor kurzem erst ausgestiegen. Mit den Mitgliedern von Novelists FR, Kadinja und Uneven Structure macht er wohl schon seit einem Jahr Musik.
Wer jetzt trotz des Links, den Track noch nicht gehört hat, der sollte sich auf extrem tief gestimmte E-Gitarren gefasst machen, gepaart mit gutturalem Gesang und allem was sonst noch scheppert. Es wird gedrückt und geballert, wo es nur geht, man nimmt keine Rücksicht. Es gibt zwischen dem ganzen Metallcore auch ein paar Hardcoreanleihen. Vielleicht fühlt sich so der Zustand an, wenn man einen Trip auf Diazepam schiebt. Gegen Ende werden die Gitarren immer tiefer und langsamer.
Das Video wurde im Winter bis morgens um 5 Uhr in einer leeren Halle gedreht und gibt somit die perfekte Untermalung und Stimmung zur Musik. Man hat wohl noch ein paar Tracks im Petto, man kann also gespannt sein.
ten56. - Diazepam (Musikvideo) (Quelle: Youtube.com) |
Drogen sind schlecht, auch wenn sie dir dein Arzt verschreibt.
Dienstag, 6. April 2021
Youtubisch Vol. 40
Als das hier mit dem Blog anfing, hatte ich eine kleine Anekdote zur Band Red Fang zu erzählen. Nun hat mir Youtube erneut ein Video vorgeschlagen, was wieder funktionierte. Der Track Arrows enthält all das, was Red Fang ausmacht. Es ist alles leicht verzerrt, man bringt ordentlich Bums mit und man hat sein typisches Knarren und Knarzen am Start.
Das die Männer Humor haben, bewiesen sie bereits in vielen ihrer Musikvideos. Bereits im Intro des Videos fragt einer, ob man das nicht schonmal gemacht hätte. Wer ein paar Videos kennt und nicht ein kaputtes Gedächtnis durch die Nutzung des Smartphones hat, der wird sich vielleicht an Wires erinnern. Der Rahmen der Zerstörung hält sich nun aber in Grenzen. Es ist lustig anzusehen, wie jeder das Schwert haben will und zu den unnötigsten Ereignissen mit hat und benutzt. Wie kleine Kinder, die ein Spiel- oder Werkzeug bekommen und es zu jeder Gelegenheit nutzen wollen, ob es nun Sinnvoll ist oder nicht. Die Technik zur Aufnahme der Bilder ist besser geworden, als sie es noch bei "Wires" war.
Red Fang - Arrows (Musikvideo) (Quelle: Youtube.com) |
Jungs bleiben Jungs, sie werden nur älter und die Spielzeuge teurer.
Dienstag, 30. März 2021
New Pagans - The Seed, The Vessel, The Roots And All (Big Scary Monsters/Fleet Union)
Frauen und Männer werden in der Gesellschaft seltener gleich behandelt, als es manch einer wahr haben mag. Die Sängerin Lindsey McDougall singt ihrer Band New Pagans genau dagegen an. Nicht nur das sie Schwanger auf der Bühne stand, nein, sie schaffte es mit ihrer Band 2020 ein EP zu veröffentlichen und ein Album aufzunehmen.
Auf The Seed, The Vessel, The Roots And All geht es um nichts geringeres als Frauenrechte, Inklusion und Gespräche, denen man in den belfaster Öffis heimlich lauschen kann. Nun würde man in der Schule sicher gefragt werden, welches der drei Themen nicht dazu gehört, der Band ist das egal. Musikalisch bewegen wir hier und irgendwo zwischen Grunge, Alternative Rock und stechen hier und da in den Shoegaze ab. Man nimmt sich sogar einige Riffs von den ganz Großen und wandelt diese ab. Die ersten Takte von I Could Die klingen fast wie die ersten paar Sekunden von Black Sabbath's Paranoid. Wer jetzt "Paranoid" nicht kennt, der sollte sich das jetzt aber schleunigst anhören, sonst gibt es hier ganz große Bildungslücken. An sich scheint es, als hätte man viel Zeit gehabt um das Album aufzunehmen. Es gibt verdammt viele Details und Lagen, die Produktion ist außerordentlich gut gelungen. Die Gitarren, es sind zumindest immer zwei zu hören, sind nicht ganz auf Anschlag verzerrt, man kann dennoch gepflegt rocken. Aber auch verträumt im tanzen im Bühnenlicht geht auch, mit geschlossenen Augen versteht sich.
Um das ganze hier zum Ende zu bringen: die Platte ist gut, mit fast 90 Minuten ausgesprochen lang, viele Titel stehen für sich allein, so merkt man, wo man auf der Platte gerade ist. Wie bereits erwähnt, ist die Produktion richtig gut und das Arrangement weiß zu gefallen.
Release: 19.03.2021
Label: Big Scary Monsters
Anspieltipps: It's Darker, Ode To None, Yellow Room
5,5/6 Punkten (Heidnische Musik mal anders.)
New Pagans - The Seed, The Vessel, The Roots And All (Quelle: Presskit von Fleet Union) |
Montag, 22. März 2021
Bloggeburtstag Nummer 9
Neun Jahre ist es also her, als ich hier anfing Musik online zu rezensieren und kostenlose Musik bereit zu stellen. Das erscheint, vor allem seit letztem Jahr, eine unvorstellbar lange Zeit zu sein, aber irgendwie ist sie doch vorüber gegangen. Vor kurzem wurde ich gebeten, ein Video zu schneiden. Da ich natürlich kein Fan der üblichen Radiomusik bin, habe ich meinen Blog durchforstet und bin auf alte Perlen gestoßen, die ich schon fast vergessen hatte. Nach neun Jahren darf das sicher mal passieren, denke ich mal. Obwohl ich mich 2006 noch damit gebrüstet habe, 95 Prozent meiner Musik zu kennen, damals gab es auf dem iPod Classic noch ein Ratespiel dazu.
Ihr versteht vielleicht, in welcher misslichen Lage ich mich befinde. Obwohl sich der Spaziergang durch die Jahre 2012 und 2013 echt spannend anfühlte. Es kam dieses "Weißt-du-noch"-Gefühl auf. Man erinnerte sich an Orte, an denen man war, Bands die man gesehen und interviewt hatte. Natürlich sah ich auch die Ideen von damals. Ich kann mich natürlich glücklich schätzen, mittlerweile sehr gut mit Musik versorgt zu werden. Dennoch entdecke ich hin und wieder selbst noch neues und kaufe auch immer noch Alben. So auch Aventine der Künstlerin Agnes Obel. Dabei wollte ich eigentlich nur das Kind mit entspannter Musik beschallen und Youtube lief einfach weiter. Ich lag bereits auf dem Bett und lauschte. Ich war fasziniert von der Tiefe der Klänge und der drückenden Stimmung die ihre Musik erzeugte. Die Videos überzeugten mich, mir das Album zu bestellen. Ich hörte es mehrfach im Auto meiner Freundin, auf dem Smartphone und hier am Rechner. Das es hier nie auf dem Blog erschienen ist, tut mir leid (ich habe es ja nun indirekt nachgeholt), manchmal reicht die Zeit halt eben nicht. Ich freue mich, dass ich einen neuen Langspieler erworben hab, auch wenn er über Onkel Amazon geliefert wurde.
Aktuell gibt es hier, dank Hold Tight PR und Kinda Agency, relativ viel harte Musik. So spülte dann Youtube auch Spiritbox aus Vancouver Island auf meinen Bildschirm und in meine Ohren. Wer sich Holly Roller geben mag, dem sei gesagt, dass das hier nichts für schwache Nerven ist. Dabei erinnerte ich mich wage, dass mir die Band schon mal zwischen die Lauscher gekommen ist. Und das ist nicht mal das härteste, was mir so vor die Füße fällt. Erst letztens bekam ich Pupil Slicers Wounds Upon My Skin als Werbung vor einem Track gespielt. Das erste Mal, dass mir Werbung auf YT getaugt hat. Und die Leute von Hold Tight PR zeigten mir dann noch [•REC] von To The Grave, wobei ich hoffe, dass die Platte rechtzeitig zum Review kommen wird. Wer sich an Frontierer erinnert, die hatten wir hier mal, der kann sich vorstellen, was für ein Gewitter das sein wird. Ihr merkt also, es passiert mir (zum Glück) immer noch, dass ich neue, ansprechende Musik finde.
Und dann kam es doch dazu, dass ich dieses Musikjahr ein Album rezensiert habe, welches nicht wirklich gut weg kam. Weil es als CD kam, lief es halt länger im Auto. Man konnte sich eine Meinung bilden, hörte die handwerklichen Schwächen heraus, zog Vergleiche um zu merken, dass es nichts Rundes wurde. Meine Devise ist ja eigentlich, dass ich mir sowas erst gar nicht in den Blog stelle, zumal mir die Zeit immer noch zu schade ist. Es ist wie es ist, die Band hat ihre Rezension bekommen und die PR-Agentur war mir dafür auch nicht böse. Man merkte an, dass ich mich damit ausgiebig auseinandergesetzte habe.
Es gab auch dieses Jahr wieder neue Labels und PR Agenturen, u.A. Rookie Records und Season Of Mist. Ich möchte mich natürlich auch bei den anderen "alten Hasen" bedanken, die mich seit Jahren mit neuer Musik versorgen. Mir ist bewusst, dass euch das Arbeit bereitet, leider kann und werde ich nicht alle Alben rezensieren können, die mir geschickt/angeboten werden. Es gibt auch Künstler, die schon direkt mit mir Kontakt aufgenommen haben. Auch denen sei gesagt/geschrieben, dass ich leider nicht immer direkt Zeit habe, eure Musik zu hören. Das tut mir natürlich auch leid.
Das Musikjahr hier Neben dem Strom ist vorüber. Ein Jahr ohne Konzerte, ihr wisst warum. Das ist natürlich schade, da man nicht direkt mit den Musikern in Kontakt treten kann und nicht spüren kann, was die Musik mit einem anrichtet. Den Künstlern und der Maschinerie dahinter geht natürlich auch Geld flöten, dennoch sind 2020 viele Alben entstanden, weil man eben Zeit gefunden hat und die moderne Technik es möglich macht, dass man sich große Datenmengen zuschicken oder auch mal im Stream miteinander musizieren kann.
Im Februar 2020 hatte ich mir ein MacBook Air 2018 zugelegt, da es bei Cyberport mit 256GB im Angebot war und ich davor schon mehr als 2 Jahre auf die mobilen Geräte von Apple geschaut hatte. Die Erfahrungen, die ich vor ein paar Jahren an einem iMac machte, vor allem wegen des Workflows und der Tastatur, überzeugt hat. Und was soll ich sagen: bis auf die Zicken mit den Dongles, kann ich mich nicht beschweren. Hin und wieder schneide ich damit sogar Videos. Die Tastatur hat mich auch nicht hängen lassen, auch wenn die Geräte aus der Zeit dafür bekannt sind. Das Tippgefühl ist ein anderes, es wirkt aber hochwertiger als jede Tastatur, die man für PCs bekommt. Manch einer mag es dekadent finden, ich hingegen habe es bisher nicht bereut, auch wenn der Anschaffungspreis schon noch etwas happig war. Es gab natürlich auch eine Lernkurve, aber vieles erscheint unter MacOS logischer als unter Microsofts Windows oder irgendeiner Linux-Distribution. Man nehme nur die Tastenkürzel für das ø.
Nächstes Jahr um die Zeit ist der Blog dann eine Dekade alt. Wer weiß, was in dieser Zeit passieren kann und wird. Vielleicht habe ich irgendwann mehr Zeit dafür. Es gibt immer noch Monate, wo hier viel passiert, aber auch Zeiten, wo hier tote Hose ist. Man ist halt kein Student mehr und für mehr als nur die eigene Nase verantwortlich. In diesem Sinne: Haltet durch, lasst euch nicht unterkriegen, auch wenn es aktuell wieder den Anschein macht, als dass eine Minderheit es schafft, dass wir uns alle wieder einsperren und mit mehr Einschränkungen leben müssen.
Drei im Bild, nur zwei sind zu sehen. (Quelle: eigenes Bildmaterial) |
Dienstag, 16. März 2021
Azgard - At The Break Of The Day (Bandcamptage)
Stellt euch vor, ihr habt eine Band, seid lokal erfolgreich und schafft es sogar ein respektable Musik aufzunehmen. Ein paar Tracks und ein Album schafft man auch. Und dann wird es ruhig, ein Mitglied verkauft sogar sein Equipment, weil das Geld knapp wurde. So geschah es bei der der Band Azgard aus Ternopil.
Die Ukrainer spielen auf ihrem Album At The Break Of The Day eine respektable Mischung aus Metalcore, Deathcore und etwas Black Metal. Eigentlich suchte ich nach Musik für ein Video, welches ich schneiden sollte. Metal passte nicht wirklich unter das Bildmaterial, aber dennoch war ich glücklich über den Fund. Ihr erhaltet 18 Titel für einen Preis, der euch gerade passt. Die letzten Titel sind eigentlich die ersten Songs nur ohne Gesangsspur. Wer also mit den Shouts nichts anfangen kann, kann zu Track 10 skippen und sich den reinen Instrumentalität hingeben. Einzig das Drumset klingt nach einem Computer, das ist bei dem Preis aber sicher zu Verschmerzen.
Anspieltipps: Farewell, Blind, Evil Is Coming
Azgard - At The Break Of The Day (Quelle: Bandcamp.com) |
Es ist eh alles recht brutal und laut hier.
Samstag, 13. März 2021
Bound In Fear - Eternal EP (Unique Leader Records/Hold Tight PR)
"How Low Can You Go?" fragte sich einst Ludacris. Bei der EP Eternal der Band Bound In Fear geht es aber weniger um eine Körperhaltung denn um extrem tief gestimmte Gitarren. Die Vielsaiter sind gar so tief gestimmt, dass der Bass sich förmlich den Platz im Gesamtkonstrukt erkämpfen muss. Wenn man es sich dann auch noch vorstellt, wieviele Saiten das sind, dann zieht der Bass ganz klar den Kürzeren. Dazu gesellen sich noch synthetische Klänge und schon ergeben sich riesige, unbezwingbare Soundwände.
Wie der Name der Band verrät, geht es um Ängste und was sie mit einem machen. Die Band will einem aber auch mitteilen, dass man damit nicht alleine ist. Jeder trägt sein Päckchen mit sich und es ist vollkommen in Ordnung, wütend, sauer oder traurig zu sein. Und jeder hat auch seine Eigenart, damit umzugehen. Tracks wie My Mind, My Prison stehen genau dafür. Man nimmt textlich aber auch kein Blatt vor den Mund. Es geht teilweise echt blutig zu, man wird an den Boden getackert, es gibt Blut, enge Räume ohne Türen und Fenster und Menschen, die einen nicht nur physisch quälen.
Nach fünf Titeln ist der Spuk vorüber und man lässt sich dazu hinreißen, sich noch eine Runde zu geben, auch wenn der Gesang stellenweise unverständlich ist oder einfach nur ins schweinische Grunzen verfällt. Aber man wollte alles austesten, was im Deathcore und Metal geht und das hat man erreicht. Wie eingangs beschrieben, gibt es hier große Soundwände und eine erdrückende Stimmung, da muss man dem Produzenten und Mixer mal auf die Schulter klopfen... oder gleich abschlagen?
Release: 12.03.2021
Label: Unique Leader Records
Anspieltipps: My Mind, My Prison; Left To Drown
5/6 Punkten (Wie dick können Gitarrensaiten eigentlich werden?)
Bound In Fear - Eternal EP (Quelle: Presskit von Hold Tight PR) |
Montag, 1. März 2021
Die Kombinaten - Lautwort (Valve Records/Bangup Bullet)
Der ein oder andere von euch wird sicher mal den Kochlöffel geschwungen haben. Man kommt irgendwann an den Punkt des Abschmeckens und merkt, egal was man hinzugibt, das Mahl will einfach nicht gelingen. Im Englischen sagt man: "I can't put the finger on it." So verhält es sich mit der Platte "Lautwort" der Band Die Kombinaten.
Die vier Mitglieder kennen sich seit Jahren, da sie alle in der Band Lax Alex aktiv sind. Das könnte ein guter Startpunkt sein, denn Erfahrungen hat man genug sammeln können. Dann schiebt man die CD in den Player und denkt sich im ersten Moment, dass man eine Platte der Chili Peppers hört. Bis dann die Trommeln einsetzen, da merkt man, das hier irgendetwas anders ist. Und wenn der Gesang dann hinzukommt, ist alles klar. Dann hört man sich die Platte an, wir finden zwölf Titel, verteilt auf 40 Minuten, und wundert sich, was fehlen könnte. Man wird dieses Gefühl nicht los. Die Texte mögen ernsterer Natur sein, es werden ein paar lustige Bilder gezeichnet, aber man wird den cringe factor nicht ganz los. Es klingt manchmal so, als wäre der Punk, der 1981 Steine auf Polizisten geworfen hat, alt geworden. Er wohnt nun mit Kind und Kegel in einer Doppelhaushälfte mit einem schönen Vorgarten in einem ruhigen Vorort. Vielleicht kommt daher der Titel "Geerdet".
Der Gesang liegt direkt im Ohr, ihm fehlt es aber an Bums oder Hall. Man hätte auch etwas mehr gröhlen können, Punk darf/muss rotzig sein. Das klingt hier hin und wieder so, als hätte man dem Punk die Zügel angelegt und ihn erzogen... leider. Vielleicht wollte man auch mehr Funk als Punk spielen. Dazu klingt auch alles sehr flach, es gibt keine Gitarrenwände, keine Aufregung, kein Kratzen in der Stimme oder einen Ausraster. Man hätte ein paar mehr Tiefen einbauen können, etwas Bauchigkeit im Klang. Die Platte könnte ohne Weiteres auf einer entspannten Gartenparty im Sommer, so Corona es will, im Hintergrund laufen und niemand würde sich daran stören oder aufmerken und fragen, wer das sei. Man schafft es aber dennoch, fiese Ohrwürmer in die Hirnwindungen zu schrauben. Man findet dies befremdlich, da von der Platte eigentlich nicht ganz so viel hängen bleibt.
In solch schweren Zeiten eine Platte zusammen zu zimmern, dass schafft nicht jeder. Das kostet natürlich Geld, aber auch Blut, Schweiß und Energie. Man hat sich sicher auch Mühe gegeben, aber hinten rum fehlt irgendwie etwas. Dieses Etwas, was einen vom Hocker reißt, bei dem man nicht mehr runter kommt und jedem von dem Album erzählen will.
Release: 12.03.2021
Label: Valve Records
Anspieltipps: Klagenfurt, E - Mail aus Hongkong, Visionen
2,5/6 Punkten (Darauf erstmal ein paar Hühnerherzen.)
Die Kombinaten - Lautwort (Quelle: Mix1.de) |
Sonntag, 14. Februar 2021
Dozer - Vultures (Heavy Psych Sounds/All Noir)
Mit Re-Releases ist das immer so ne Sache. "Man verwurstet ja nur altes Material" , "Geldschneiderei","... ist ja eh nichts neues." Dem kann man natürlich ohne weiteres zustimmen. Dozer-Fans der ersten Stunde könnten sich dennoch freuen, denn hierbei handelt es sich um Demos aus dem Jahre 2004 und 2005, die den Schweden zur Vorproduktion des Albums Through The Eyes Of Heathens dienten.
Heavy Psych Sounds bringt Vultures auf Vinyl und auf CD auf den Markt. Auf der Platte geht es recht schnell voran, wer Red Fang oder Kyuss kennt, der wird sich auch hier gut zurechtfinden. Für die Sportzigarette zwischendurch ist das ganze hier zu schnell und zu wenig verstrahlt. Die Tracks eignen sich eher dazu einen Hang herunter zu stürzen, mit viel Schnee drauf und einem Brett unter den Stiefeln. Das Konglomerat eignet sich aber auch für ne Skatesession in irgendeinem vertrocknetem Pool unter der sengenden Sonne der Wüste.
Die Titel haben ordentlich Druck auf den Bass bekommen, die Bassdrum liegt gefühlt direkt am Trommelfell und schüttelt bei jedem Kick, den Hammer und Steigbügel ordentlich durch. Nach knapp 31 Minuten ist jeder noch so kleine Staubfusel von den Membranen geblasen.
Release: 12.02.2021
Label: Heavy Psych Sounds
Anspieltipps: The Impostor, Last Prediction, Vultures
5/6 Punkten (Was können die Schweden eigentlich nicht?)
Dozer - Vultures (Quelle: Presskit von All Noir) |
Sonntag, 17. Januar 2021
Sperling - Zweifel (Uncle M)
Label: Uncle M
Sperling - Zweifel (Quelle: Presskit von Uncle M) |
Samstag, 9. Januar 2021
Jahresende, was kommt? (2020 Edit)
Man kann sicher davon ausgehen, dass sich so ziemlich jeder von euch das Jahr 2020 anders vorgestellt hat. Konzerte, Reisen, große Volksfeste, Festivals, das alles viel flach, dank des Viruses, der die ganze Welt in Schach hält. Die Spanische Grippe grassierte über mehrere Jahre und Wellen, also kann man das von der Mutation des Corona-Viruses auch erwarten, wenn man eben nicht die Arschbacken zusammenkneift und ein Stück Stoff für eine Freiheitsberaubung hält oder gar für tödlich. Da müssten ja alle Pfleger, Chirurgen und Ärzte in den OP's tot umfallen.
Wie ich im März bereits erwähnte, liegt unsere gesamte Infrastruktur unter einem Brennglas und überall, da wo es brennt, sollte man ja eigentlich löschen. Aber selbst hier misst man immer noch mit zweierlei Maß und verschenkt Milliarden an Konzerne oder Wirtschaftszweige, wo bereits viel Geld geflossen ist und fleißig Dividende ausgeschüttet werden. Natürlich wäre es sinnvoller, die Schulen mit Luftreinigern auszustatten, es geht ja nur um die Gesundheit der Kinder. Vielleicht wäre es auch sinnvoller die digitale Infrastruktur auszubauen, so dass man im Vergleich zu den anderen Ländern der EU, nicht einfach das traurige Schlusslicht bildet. Aber was schreibe ich hier, passieren würde nichts.
Es hat sich auch gezeigt, wer ein "Nein" nicht verträgt. Man geht auf die Straße und wähnt sich mit anderen in einer Diktatur, nur dass die Protestierenden in einer richtigen Diktatur komplett verschwinden würden. Die Proteste sind für die Maßnahmen, die die breite Mehrheit der Bevölkerung unterstützt, kontraproduktiv. Das zeigt sich in den Infektionszahlen, aber selbst diesen Zahlen wird nicht geglaubt. Vor allem nimmt man in Kauf, dass die Polizei von wichtigeren Aufgaben abgezogen wird. Wobei selbst die sich nicht von ihrer besten Seite zeigt, weil man bestimmte Bilder nicht haben will, so stehe ich voll hinter Rezo's Video. Von den "Einzelfällen" ganz zu schweigen.
Auch privat ging es anders zu als gedacht. Seit dem 02.11.2020 bin ich Vater einer Tochter. Die Schwangerschaft verlief recht holprig, ich durfte meine Freundin zwei Monate lang, täglich im Krankenhaus besuchen... obwohl: die letzten Wochen lief das anders, weil die Fallzahlen in Cottbus gestiegen sind und im Krankenhaus ein Besuchsverbot herrschte. Zum Glück ist die Zeit auch vorbei, Kind und Frau sind wohl auf und wir haben nun wenig Schlaf, volle Windeln, ab und an Geschrei, Quaken und Quietschen, Bäuerchen und ab und an mal einen Spucki. Wir haben alle Rennereien mit Ämtern im Sommer abgearbeitet. Das Kinderzimmer wurde eingerichtet, Kleidung, Kinderwagen und Möbel wurden gekauft. Die Zeit verging schneller als gedacht, der Spagat zwischen Arbeit, Haushalt und Frau im Krankenhaus war riesig. Nun ist der Spagat ein anderer. Schlaf ist ein rares Gut, Zeit nun um so mehr. Im Oktober sowie im November hätte ich jeweils 54 Alben hören können. Mit einer einer wohlwollenden durchschnittlichen Spielzeit von 45min, hätte ich für nur einen Durchlauf, 40,5h Zeit für den Monat gebraucht. Also mehr als ein Album pro Wochentag. Dazu muss man die Langspieler mehrfach hören, um Details zu finden oder um herauszufinden, ob man mit dem Kunstwerk überhaupt zurecht kommt. Dann brauche ich ca. 60min für ein Review. Dazu gehe ich regulär arbeiten und habe einen Haushalt zu führen. Unser Kind hat natürlich unsere volle Aufmerksamkeit. Ihr merkt also, dass viel Zeit nicht mehr bleibt.
Der Mailordner nach einer Woche. |
Dabei hatte man sich bei mir gemeldet und gemeint, dass ich nur ausgewählte Platten beschreibe. Da fühlte ich mich direkt gebauchpinselt. Ein paar Tage später wurde ich gefragt, ob ich das neue Album von Kylie Minogue rezensieren möchte. Hätte ich zugesagt, hätte ich mir selbst widersprochen und der Aussage des Mail-Autors davor. Natürlich hätte man so Klicks generieren können, aber was bringt das, wenn man dafür seine Kredibilität aufgibt. Wobei, meinen eigenen Stand bei den Labels und PR-Agenturen, von denen ich Material bekomme (wofür ich immer wieder dankbar bin), kenne ich gar nicht. Ob ich das wissen möchte, ist mir unklar. Vielleicht bricht es einem das Herz, vielleicht kann man sich auch auf die Brust klopfen. Es gibt immer wieder Stellschrauben, an denen man drehen könnte. So ist der Releasekalender ab Januar 2021 aufgeräumter. So findet ihr vielleicht eher eure Lieblingskünstler (54 Alben inklusive Band in einem Fließtext, trotz Formatierungen, erschienen mir irgendwie unübersichtlich).
Nachtrag: Mir ist bewusst, dass das hier erst 2021 online geht. Ihr konntet ja bereits erlesen, wieso, weshalb, warum. Bleibt negativ, also im positiven Sinne, und passt auf euch auf.
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Das wichtigste in meinem/unseren Leben. |